Eine empirische Studie der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg kommt zu dem Ergebnis, dass Arbeitslosigkeit langfristig unglücklich macht. Nach Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit könnten die "negativen Auswirkungen" bis zu fünf Jahre andauern.
Wer arbeitslos war, trägt psychische Narben dieser Erfahrung davon. Eine Studie des Lehrstuhls für Empirische Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigt nun, dass die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden auch noch bis zu fünf Jahre nachdem ein neuer Job begonnen wurde anhalten können. Unabhängig davon, wie lang jemand arbeitslos war. Das teilt die FAU in einer Pressemitteilung mit.
Erklärt wird der negative Effekt vor allem durch weitere Phasen der Arbeitslosigkeit. Für die Studie haben die FAU-Wirtschaftssoziologen Dr. Andreas Eberl und Professor Dr. Tobias Wolbring, zusammen mit Dr. Matthias Collischon (IAB), das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ausgewertet.
Welche Empfehlungen lassen sich für den Gesetzgeber aus den Ergebnissen ziehen? „Arbeitslosigkeit sollte auf jeden Fall vermieden werden. Mit dem Mittel der Kurzarbeit hat die Regierung hier bereits ein gutes Instrument, um dem vorzubeugen“, sagt Andreas Eberl.
„Arbeitslose sollten darüber hinaus nicht einfach nur schnell in einen neuen Job vermittelt werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass der neue Job passt, um ihnen so langfristig Stabilität zu bieten und neue, die negativen Effekte verstärkende Zeiträume der Arbeitslosigkeit vermieden werden können.“