Am Samstagnachmittag versammelte sich das neue Protestbündnis "Gemeinsam für Deutschland" zu einer Demonstration in Nürnberg. Schnell formierten sich zahlreiche Gegendemos. Dabei kam es auch zu Übergriffen auf Polizisten.
Mehrere Demonstrationen fanden am Samstagnachmittag (26. April 2025) in Nürnberg statt. Eine Versammlung des neuen Protestbündnisses "Gemeinsam für Deutschland" rief laut dem Polizeipräsidium Mittelfranken auch mehrere Gegendemonstrationen auf den Plan. Dabei sei es auch zu körperlichen Übergriffen auf Beamte gekommen. "Die Polizeibeamten mussten wiederholt unmittelbaren Zwang anwenden, unter anderem mittels Einsatzstock sowie Pfefferspray", teilte die Polizei mit. Acht Einsatzkräfte seien verletzt worden.
Das Bündnis "Gemeinsam für Deutschland" hatte für Samstag in verschiedenen Städten zu Kundgebungen aufgerufen. Es setzt sich etwa für umfassende Grenzkontrollen und ein Ende der finanziellen und militärischen Unterstützung der Ukraine ein. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte zuvor erklärt, dass Extremisten versuchen könnten, die Versammlungen für ihre Zwecke zu nutzen. Vor diesem Hintergrund kam es auch zu Gegendemonstrationen.
Zahlreiche Demonstrationen in Nürnberg - acht Polizisten verletzt
Laut Polizei versammelten sich in Nürnberg bis zu 400 Menschen zur Demonstration des Bündnisses "Gemeinsam für Deutschland". Auf dem Jakobsplatz und dem angrenzenden Ludwigsplatz hätten sich kurze Zeit später außerdem zwei Gegenkundgebungen mit insgesamt etwa 700 Teilnehmern formiert. Etwas später startete der Polizei zufolge ein ebenfalls angemeldeter Gegenprotest mit etwa 600 Personen auf einer eigenen Wegstrecke. Eine Gruppe von Gegendemonstranten habe im Laufe der Versammlungen "offensichtlich gezielt" Einsatzkräfte attackiert. "Ein Gegendemonstrant verletzte einen Beamten und entriss diesem den Einsatzstock", so die Polizei. Ein 27-Jähriger wurde festgenommen. Gegen ihn wird ermittelt - die Staatsanwaltschaft hat einen Haftantrag gestellt.
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp sprach in einer Mitteilung von 2.000 Gegendemonstranten. Es kritisierte die Polizei, insbesondere "unzählige Ingewahrsamnahmen aus uns völlig unklaren Anlass, Polizeikessel mit Personalienaufnahmen und erkennungsdienstlichen Behandlungen" sowie einen "geradezu hemmungslosen Einsatz von Pfefferspray". Dies sei ein Verstoß gegen jede Verhältnismäßigkeit.
Nach Angaben der Polizei kam es zudem nach dem Ende der Versammlungen zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der verschiedenen politischen Lager. 23 Verdächtige wurden von der Polizei gestellt. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.