"Nicht einfach einpacken!": Freigänger-Katze ins Tierheim gebracht - Aktion bringt Besitzer in Rage

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Tierheim Lohr: Freigänger-Katze abgegeben - Aktion bringt Besitzer in Rage
Die Besitzer von Mikesh machten ihrem Ärger in einem Schreiben Luft.
Frau gibt Freigängerkatze im Tierheim Lohr ab - Besitzer voller Wut
Screenshot/Facebook "MainLohr Aktuell"
"Es ist ein alter Kater, der nicht sehr fit, etwas ausgetrocknet und zerrupft aussah", beschreibt die Tierheimchefin das Tier.
Straßenkatze, Streunerkatze
The 2R Artificiality (KI-generiertes Symbolbild)

Dem Tierheim Lohr brachte eine besorgte Frau Ende Februar eine Freigänger-Katze. Diese war keineswegs heimatlos. Ihre Besitzer äußerten sich wutentbrannt.

"Welcher [...] hat unseren Kater Mikesh am Sonntag [...] im Bereich der Grundschule Sendelbach eingepackt und im Tierheim abgeliefert?" So beginnt ein wütender Post, der in einer lokalen Facebookgruppe geteilt wurde und dem Tierheim Lohr bekannt ist. Wie die Tierheimleiterin Marina Neuner inFranken.de berichtet, brachte eine Frau den Kater besorgt dem Team. 

Sie habe gesehen, dass er schon eine längere Zeit in der Gegend herumgelaufen sei. "Es ist ein alter Kater, der nicht sehr fit, etwas ausgetrocknet und zerrupft aussah", beschreibt Neuner das Tier. Wie bei jeder Abgabe schauten sich die Tierschützer Mikesh daraufhin genauer an.

Hätte der krank aussehende Kater nicht abgegeben werden sollen? - Tierheim Lohr äußert sich

"Er hatte einen Chip, der allerdings nicht registriert war", so die Leiterin. Das Tierheim stellte ein Bild von Mikesh in die sozialen Medien und erreichte damit nach kurzer Zeit die Besitzer. Der Kater erhielt laut Neuner einen registrierten Chip, falls er noch einmal abgegeben werden oder in eine Notsituation geraten sollte. In ihrem Schreiben weisen die Besitzer auf eine Schilddrüsenüberfunktion des 14 Jahre alten Tiers hin. Er sei "auf tägliche Medikation angewiesen, sonst stirbt er!".

Krankheits- und altersbedingt sei er leichter als andere Katzen und bekomme mehrmals täglich sein Fressen. Sie schließen mit einem eindringlichen Aufruf ab: "Du kannst Katzen nicht einfach einpacken!! Lasst unsere Katzen dort, wo sie sind!!". Hat die Frau also falsch gehandelt? Das Thema ist laut Neuner umstritten. Sie halte die Aktion der Frau für angemessen. "Er sah krank aus. Sie wusste nicht, dass er da wohnt. Er hätte ohne Hilfe auch sterben können."

Essenziell sei in jedem Fall die Registrierung der Tiere durch einen Chip. So könnten die Besitzer schnell erreicht werden. Auch im Tierheim Erlangen landen vermehrt Fundkatzen, wie inFranken.de im November erfuhr. Wanderer hatten einen frei laufenden Kater in die Einrichtung gebracht und in den sozialen Medien Kritik kassiert. Laut der hiesigen Leiterin sei es wichtig zu helfen, wenn die Tiere schmutzig, krank oder verletzt und allein in einer verlassenen Gegend sind.