Der Zweckverband Thermalsolbad verabschiedete den Haushalt 2014. Die größte darin enthaltene Investition ist die Erweiterung des Saunalandes, die derzeit stattfindet. Insgesamt werden dafür rund 7,7 Millionen Euro aufgewendet.
Die Fortschritte sind auf dem Areal des erweiterten Saunalandes täglich zu sehen. Fast alle neuen Saunen und Funktionsgebäude stehen nun im Rohbau. Das milde Klima im ausgehenden Winter und im Frühjahr wirkte sich für das Projekt optimal aus.
Während auf dem Bauplatz zwischen den beiden Armen des Lauterbachs die Arbeiter hämmern und sägen, konferieren wenige hundert Meter entfernt, im Panoramasaal der Obermain-Therme, die Mitglieder des Zweckverbands Thermalsolbad der Stadt Bad Staffelstein und des Landkreises Lichtenfels. Sie verabschieden den Verbands-Haushalt 2014, in dem als eine der größten Investitionen 6,45 Millionen Euro für die Saunaland-Erweiterung verankert sind.
Weitere 1,3 Millionen Euro für dieses Projekt waren bereits in den Haushalt des Vorjahres eingestellt.
Eine Million Euro ist nach den Worten von Werkleiter Hans Josef Stich für die Generalsanierung des Thermalbades vorgesehen, die ab 2015 über einen längeren Zeitraum hinweg - wahrscheinlich über vier Jahre - ausgeführt werden soll. Die Regierung von Oberfranken habe gerade den vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigt und alle wesentlichen Vorhaben als förderfähig deklariert.
Hotelansiedlung weiter im Fokus
Vorgesehen seien bei diesem Projekt unter anderem die technische Sanierung der Solenachbereitungsanlage, die komplette Sanierung der Badehalle II bis zum Eingang des Saunalandes sowie die funktionelle Erweiterung des Umkleidebereichs im ehemaligen Kurmittelhaus.
Dort sollen 170 weitere Schränke installiert werden, um mehr Kapazität zu schaffen und somit zu vermeiden, dass Gäste an der Kasse warten müssen, nur weil keine Schränke frei sind.
150 000 Euro seien für den Einbau einer Anlage zur Spannungsreduzierung in den Haushalt eingestellt, fuhr Hans Josef Stich fort. Mit dieser Anlage lasse sich Energie sparen, und somit könnten die Betriebskosten minimiert werden.
Ein Teil dieser Investitionen, nämlich 4,9 Millionen Euro, müsse nach Angaben von Hans Josef Stich mit Krediten abgedeckt werden. Der Zweckverband sei jedoch sicher, dass der zum Jahresende angepeilte Schuldenstand von 26 Millionen Euro nicht überschritten wird.
Seit vielen Jahren versucht der Zweckverband einen Investor und vor allem Betreiber für ein hochklassiges Hotel in Thermennähe zu finden.
Derzeit würden Gespräche mit einem Interessenten geführt, die vielversprechend seien, sagte Landrat Christian Meißner (CSU). "Wir können Therme - wir können Sauna. Aber als Hotelbetreiber wollen wir nicht irgendwen, das muss passen", fuhr er fort. "Wir brauchen dieses Hotel nicht für die Frequenz, sondern als krönenden Abschluss." In der Therme werden jährlich rund 740 000 Besucher gezählt. Die Gespräche seien aber noch nicht so weit, dass eine konkrete Vorstellung auf dem Tisch liege.
Zwei Verbandsräte der ersten Stunde verabschiedet
"Otto, sag' dei' Zeug - ich schließ' mich an!", scherzte Adolf Geuß (CSU), der am Dienstag gemeinsam mit Otto Schuhmann (SPD) nach jeweils jahrzehntelanger Arbeit im Thermalsolbad-Zweckverband verabschiedet wurde.
Die 238. Sitzung des Zweckverbandes war für die beiden Räte die letzte.
Landrat Christian Meißner (CSU) verabschiedete Geuß (80) und Schuhmann (69) mit herzlichen Worten und überreichte ihnen Ehrenkarten, die ihnen zeitlebens freien Eintritt in die Therme gewähren. Otto Schuhmann gehörte dem Zweckverband seit 1978 an, Adolf Geuß saß seit 1979, zunächst als Stellvertreter, im Bauherrenausschuss, wie das Gremium anfangs hieß.
Christian Meißner erinnerte an eine Anekdote den 1970ern: Der damalige Lichtenfelser Landrat Helmut G. Walther habe einer Therme zunächst keine große Zukunft zugetraut. Auf die Ankündigung des Staffelsteiner Bürgermeisters Reinhard Leutner, er werde nach Thermalwasser bohren lassen, antwortete er kurz und pointiert: "Bohr' lieber in der Nas'n, des is' g'scheiter."
Otto Schuhmann revidierte das: Das Thermalbad habe die Stadt verändert; das Staffelstein von 1972 sei nicht mehr vergleichbar mit dem Bad Staffelstein von heute. Was noch fehle, sei die Ansiedlung eines hochklassigen Hotels. Den Räten des neuen Gremiums riet Schuhmann: "Fahrt und schaut euch an, was andere machen und sich auf unser Bad übertragen lässt."