Zettlitzer Feuerwehr ist Geschichte

1 Min
1974 wurde das Feuerwehrhaus in Zettlitz im Wiesengrund gebaut. Foto: Andreas Welz
1974 wurde das Feuerwehrhaus in Zettlitz im Wiesengrund gebaut.  Foto: Andreas Welz

Nach 112 Jahren ihres Bestehens wird die örtliche Feuerwehr wegen Personalmangel aufgelöst und in die Marktzeulner integriert. Der Brandschutz bleibt aber weiterhin gewährleistet.

Nach 112 Jahren ihres Bestehens wird die Freiwillige Feuerwehr Zettlitz aufgelöst. Um den Brandschutz und die technische Hilfeleistung im Ortsteil sicherzustellen, beschloss am Montag der Gemeinderat, die Zettlitzer in die Marktzeulner Wehr zu integrieren.
"Der historische Feuerwehrverein wird aber weiter bestehen bleiben", betonte Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech (FW). In einem Schreiben vom 18. Februar hatte der Kommandant Frank Kellner beantragt, die Feuerwehr Zettlitz aufzulösen beziehungsweise in die Feuerwehr Marktzeuln zu integrieren. In diesem Schreiben zeigt der Kommandant auf, dass er gemeinsam mit dem Bürgermeister viele Versuche unternommen habe, um die Situation zu verbessern. "Alle Versuche blieben erfolglos", zitierte Friedlei-Zech das Schreiben. "Die Freiwillige Feuerwehr Zettlitz sieht sich aus personellen Gründen nicht mehr in der Lage ihre Aufgaben im abwehrenden Brandschutz zu erfüllen", heißt es darin.
Da Marktzeuln aber den Brandschutz und die technische Hilfe auch im Ortsteil Zettlitz sicherstellen müsse, bleibe nur die Lösung, das vorhandene Personal und die Löschgeräte der Zettlitzer Wehr in die Freiwillige Feuerwehr Marktzeuln einzugliedern und dieser die Erfüllung der Aufgaben auch für Zettlitz zuzuweisen. Da die Entfernung zwischen beiden Gemeindeteilen nur wenige 100 Meter betrage und sich das Feuerwehrgerätehaus Marktzeuln am Ortsausgang Richtung Zettlitz befinde, werde sich der Schutz des Ortsteils Zettlitz durch diese Anordnung nicht verschlechtern, betonte der Bürgermeister.

Zehn Minuten Zeit

Kreisbrandrat Timm Vogler erläuterte die Grundlagen des Feuerwehrbedarfsplanes für die kommenden Jahre. "Die personelle, materielle und organisatorische Konzeption der Feuerwehren muss mindestens 85 Prozent aller kritischen Wohnungsbrände gewährleisten", sagte er. Ab Beginn der Notruf abfrage müsse jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle innerhalb von zehn Minuten mit einer taktischen Einheit in Gruppenstärke zu erreichen sein. Bei Bedarf sei die Zusammenfassung von Feuerwehren zu so genannten Alarmierungseinheiten vorgesehen.
Dunkle Wolken sah er wegen der Überalterung der Bevölkerung aufziehen. "Wenn wir alles so lassen, wie es ist, haben wir im Jahr 2030 15 Prozent weniger Aktive", stellte der Kreisbrandrat fest. Bürgermeister Friedlein-Zech wies darauf hin, dass auch der Markt Marktzeuln in den nächsten Jahren erhebliche Mittel in den Feuerschutz investieren müsse. So werde der Ersatz für das knapp 30 Jahre alte Tanklöschfahrzeug erforderlich. Darüberhinaus müsse das Feuerwehrhaus in Horb an die Bedürfnisse eines zeitgemäßen Feuerschutzes angepasst werden.
Gemeinderat Hubert Gehrlich (FW) gab als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses die örtliche Prüfung und Feststellung der Jahresrechnung 2013 bekannt. Der Verwaltungshaushalt war mit 2,4 Millionen Euro ausgleichen. Im Vermögenshaushalt standen 1,4 Millionen an Einnahmen 1,6 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber. Die Differenz von 209 355 Euro konnte im Haushaltabgewickelt werden. "Die Prüfung ergab keine Beanstandungen", fasste er zusammen.