Weismains Mammutaufgabe kostet 17 Millionen Euro

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An der Weismainer Stadtmauer nagt der Zahn der Zeit. Im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes soll sie saniert werden. Geschätzte Kosten: 3,9 Millionen Euro Foto: Stephan Stöckel
An der Weismainer Stadtmauer nagt der Zahn der Zeit. Im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes soll sie saniert werden. Geschätzte Kosten: 3,9 Millionen Euro Foto: Stephan Stöckel

Weismain hat das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept verabschiedet.

Vor einer Mammutaufgabe steht die Stadt Weismain - der Altstadtsanierung, wie sie im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) festgelegt ist. Die darin enthaltenen Maßnahmen reichen von der Sanierung der maroden Kanäle und Wasserleitungen über die Gestaltung des Marktplatzes bis hin zur Renovierung der Stadtmauer.
Sie verschlingen die immense Summe von 17,2 Millionen Euro. Bei diesem Betrag, der wahrlich kein Pappenstiel ist, hätten die Ohren der Stadträte eigentlich kollektiv schlackern müssen. Das taten sie aber nicht. Der Referent, Architekt Gerd Peter Lauer aus Lichtenfels, hatte es nämlich meisterhaft verstanden, die Zuhörer bei der Stadtratssitzung am Montagabend behutsam auf die Mega-Summe vorzubereiten und ihnen die Angst davor zu nehmen.
"Sie müssen die Maßnahmen über einen überschaubaren Zeitraum von 16 Jahren sehen. Das entspricht rund 1,1 Millionen Euro im Jahr.
Bei einer Förderung von 50 Prozent sind das rund 550 000 Euro, die auf sie als Stadt entfallen. Ein Großteil davon sind Hausaufgaben", führte er den Räten anschaulich vor Augen.


Förderquellen anzapfen

Finanziert werden soll das Ganze aus Mitteln der Städtebauförderung sowie Fördertöpfen, die der Freistaat für die Sanierung von Wasser und Abwasser zur Verfügung stellt. Dickste Brocken im Maßnahmenpaket sind die städtebauliche Neugestaltung der Altstadt, deren Kosten Lauer auf 9,5 Millionen Euro bezifferte, sowie die finanziellen Aufwendungen für die Erneuerung der Wasserleitungen sowie des Regenwasser- und des Schmutzwasserkanals, die er mit 6,7 Millionen Euro angab.
Deutlich wurde in den Ausführungen des Experten auch, dass das städtebauliche Entwicklungskonzept weit über die Sanierung der Altstadt hinausgeht. So sieht zum Beispiel das Handlungsfeld "Tourismus, Freizeit und Naherholung" geschätzte Kosten von 75 000 Euro für die Beschilderung der Wanderwege vor.
Bürgermeister Udo Dauer (CSU) ging sogar noch einen Schritt weiter: "Auch in den Neubaugebieten wird das eine oder andere auf uns zukommen, was zu einer leichten Erhöhung der Summe führen wird." Lauer riet dem Gremium nicht zu warten, bis die Förderung komme, sondern bereits frühzeitig mit den Planungen zu beginnen und hierzu einen Planungswettbewerb auszuschreiben.
Wie sehen die nächsten Schritte aus? Den ersten vollzog der Stadtrat selbst: Einstimmig billigte er das vom Architekten vorgelegte Konzept. Dieses soll öffentlich im Rathaus ausgelegt und den zuständigen Behörden zur Stellungnahme vorgelegt werden. Im Juni nächsten Jahres soll das Projekt dann für verbindlich erklärt werden.