Wasser wird Wiesen weiter quälen

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Die Straße von Wiesen nach Unterzettlitz wird regelmäßig vom Main überflutet. Foto: Archiv
Die Straße von Wiesen nach Unterzettlitz wird regelmäßig vom Main überflutet. Foto: Archiv
Die Straße von Wiesen nach Unterzettlitz wird regelmäßig vom Main überflutet. Foto: Archiv
Die Straße von Wiesen nach Unterzettlitz wird regelmäßig vom Main überflutet. Foto: Archiv
 

So schnell, wie sich das die Bürger wünschen, wird es für Wiesen keine hochwassersichere Zufahrt geben. Immerhin ist die Bahn gesprächsbereit.

Geflutete Straßen, Kinder kommen nicht zur Schule, im Ernstfall kommt der Notarzt nicht durch: In steter Regelmäßigkeit ist Wiesen, Stadtteil von Bad Staffelstein, durch das Hochwasser schwer zu erreichen. Mit der neuen ICE-Trasse und der Autobahn bleibt das Hochwasser länger, die Situation verschlechtert sich also, argwöhnten die Wiesener bei einer Bürgerversammlung im Gasthaus Hellmuth am vergangenen Donnerstag.
Ortsbürger Manfred Utz hatte Protokoll geführt: "Früher waren die Straßen nicht so lange überflutet", sagt er. Landrat Christian Meißner versuchte, Lösungen aufzuzeigen.
Als Beispiel nannte Utz das Hochwasser im Januar 2011. "Es kam schneller und das Wasser lief viel langsamer ab", kommentierte Manfred Utz das Hochwasser, dass sich alle drei Jahre wiederholen kann.
Meißner wies die Bevölkerung darauf hin, dass schnelle Maßnahmen das Problem nicht lösen können.
"Wir können nicht einfach loslegen", auch wenn er Verständnis für die Sorgen der Einwohner hätte. Er bat Bürgermeister Jürgen Kohmann sich in Geduld zu üben.
"Wir müssen erst einmal feststellen, welche Auswirkungen die Flutmulden, Dämme und Brücken haben, die im Zuge der Autobahnbauarbeiten und der Neubaustrecke der Bahn errichtet wurden", sagte der Landrat.

Zusammenarbeit mit der Bahn?

Ortssprecher Hans Bramann hatte zuvor daran erinnert, dass die Bahn zur Zusammenarbeit in Sachen Hochwasserschutz in Wiesen bereit sei. Sie hätte eine Kostenteilung in Aussicht gestellt und würde Baufahrzeuge und Material zur Verfügung stellen. Bauhofleiter Heiko Tremel erläuterte ausführlich die Situation und machte drei Verbesserungsvorschläge. Die erste Variante sei die Höherlegung der Kreisstraße Lif 20 zwischen Wiesen und Unterzettlitz. In einem befahrbaren Dammübergang in Wiesen müssten 18 Rechteckdurchlässe eingebaut werden. Dieser Bereich würde dann bei einem dreijährigen Hochwasser befahrbar bleiben.
Der zweite Vorschlag sah eine Höherlegung der Kreisstraße Lif 7 bei Mönchshof vor. Diese Maßnahme würde eine Verbesserung von 4,70 auf fünf Meter Pegelstand bedeuten. Diese Variante würde sich anbieten, wenn die vorhandene Fahrbahn altersbedingt saniert werden müsste.
Die dritte Variante stellt die Nutzung der Baustraße für den ICE dar. Sie wurde schon in der Vergangenheit öfter diskutiert und wurde bevorzugt, weil sie eine hochwasserfreie Zufahrt nach Wiesen ermöglicht und auch schnell umzusetzen ist. Aktuell würden von der Stadt Bad Staffelstein die Bedingungen für einen Erhalt der Baustraße abgeklärt. Es seien Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde und Grunderwerbsverhandlungen notwendig, sagte Tremel.