Was blieb übrig vom Altlandkreis Staffelstein?

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Die Staffelsteiner Museumsleiterin Adelheid Waschka zeigt eines der letzten Relikte des Landkreises Staffelstein: Dieses 1980 von Max Förster aus Unterzettlitz handgefertigte Landkreiswappen hing wohl im Amtszimmer des Staffelsteiner Bürgermeisters Reinhard Leutner. Foto: Matthias Einwag
Die Staffelsteiner Museumsleiterin Adelheid Waschka zeigt eines der letzten Relikte des Landkreises Staffelstein: Dieses 1980 von Max Förster aus Unterzettlitz handgefertigte Landkreiswappen hing wohl  im Amtszimmer des Staffelsteiner Bürgermeisters Reinhard Leutner. Foto: Matthias Einwag
7217 Fahrzeuge mit dem STE im Schilde fahren heute wieder herum. Foto: Matthias Einwag
7217 Fahrzeuge mit dem STE im Schilde fahren heute wieder herum. Foto: Matthias Einwag
 
Nach dem Krieg gab es zunächst schwarze Kennzeichen mit weißen Ziffern - erkennbar ist die Herkunft nur am Siegel des Kreissiegels. Foto: Matthias Einwag
Nach dem Krieg gab es zunächst schwarze Kennzeichen mit weißen Ziffern - erkennbar ist die Herkunft nur  am Siegel des Kreissiegels. Foto: Matthias Einwag
 
Das STE befindet sich mittendrin im Kreis der 1972 aufgelösten Kreise. Die meisten dieser Buchstabenkombinationen gibt es seit 2013 wieder. Foto: Matthias Einwag
Das STE befindet sich mittendrin im Kreis der 1972 aufgelösten Kreise. Die meisten dieser Buchstabenkombinationen gibt es seit 2013 wieder. Foto: Matthias Einwag
 
Eine riesige Informationstafel über die Besonderheiten des Kreises Staffelstein ist im Magazin unter der Adam-Riese-Halle eingelagert. Foto: Matthias Einwag
Eine riesige Informationstafel über die Besonderheiten des Kreises Staffelstein ist im Magazin unter der Adam-Riese-Halle eingelagert. Foto: Matthias Einwag
 
Das Porzellansiegel für die STE-Kennzeichen ist heute wertvoll. Foto: Matthias Einwag
Das Porzellansiegel für die STE-Kennzeichen ist heute wertvoll. Foto: Matthias Einwag
 

Welche Relikte des 1972 aufgelösten Landkreises sind heute noch zu finden und wo waren seine Grenzen?

Es gibt vor allem etwas, das an den Altlandkreis Staffelstein erinnert: Die STE-Kennzeichen. Seit 2013 dürfen diese Autonummern im Kreis Lichtenfels wieder als Wunschkennzeichen geordert werden. 7217 STE-Kennzeichen gibt es derzeit, das dürfte nahezu der Zahl an Fahrzeugen entsprechen, die im Kreis Staffelstein mit seinen 26 423 Einwohnern (Stand: 27. Mai 1970) und 58 Gemeinden auf rund 312 Quadratkilometern Fläche einst angemeldet waren.

Doch wo finden sich außer den neuen - und einigen alten - Kfz-Kennzeichen heute noch Relikte, die auf die alten Grenzen der Landkreise hinweisen? Stadtarchivarin Adelheid Waschka weiß sofort, dass sie nicht viel dazu im Depot unter der Adam-Riese-Halle hat: Ein Landkreiswappen aus Holz, das 1980 zur Feier anlässlich des 850-jährigen Marktrechts von Max Förster angefertigt wurde. Dieses Wappen, das Kaiser Lothar und einen Basiliken - einen geflügelten Lindwurm - im Schild führt, hing zu Zeiten Reinhard Leutners im Bürgermeisteramtszimmer des Rathauses. Ferner sind da noch zwei riesige verglaste Tafeln in Holzrahmen, auf denen die wichtigsten geschichtlichen Eckdaten und Wissenswertes über die wirtschaftlichen Infrastruktur des Kreises festgehalten sind. Diese Schaubilder hingen im Foyer des damaligen Landratsamts (heute Ämtergebäude an der Lichtenfelser Straße).

Und dann ist da noch das Bild eines Stammbaums, der die Kreise Staffelstein und Lichtenfels sowie deren Gemeinden ausweist.

Außer diesen Artefakten und einigen alten STE-Kennzeichen findet sich im Museumsmagazin wenig, was an den Kreis Staffelstein erinnert, der einen seltsam unförmigen Zuschnitt hatte: Von Gleismuth- und Autenhausen an der innerdeutschen Grenze im Norden reichte er über Seßlach und bildete bei Welsberg und Schottenstein einen schmalen Hals zum Itzgrund. Gleußen, Herreth, Kaltenbrunn, Lahm und Busendorf gehörten ebenso dazu wie Medlitz und Rattelsdorf. Im Maintal zählten Ebing, Zapfendorf, Unter- und Oberleiterbach dazu. Im Nordosten endete der Kreis Staffelstein mit Altenbanz, Weingarten, Grundfeld, Uetzing und Serkendorf. Im Südosten mit Schwabthal, Oberküps und Kleukheim.

Der Altlandkreis Staffelstein ist heute nur noch zu erahnen. Es gibt Befindlichkeiten, aber die früheren Grenzen sind verwischt.