Vorschulkinder üben in Bad Staffelstein Verhalten im Straßenverkehr

1 Min
Dieter Böhm (li) und Theo Schindzielarz von der Verkehrswacht erklärten, dass Drängeln und Schubsen beim Einsteigen gar nichts nutzt: Irgendeiner fällt immer hin und zudem geht es viel langsamer voran. Foto: Monika Schütz
Dieter Böhm (li) und Theo Schindzielarz von der Verkehrswacht erklärten, dass Drängeln und Schubsen beim Einsteigen gar nichts nutzt: Irgendeiner fällt immer hin und zudem geht es viel langsamer voran. Foto: Monika Schütz
Polizeihauptkommissar Matthias Holzmann erklärt den Kinder den "Toten Winkel" aus der Sicht eines Lkw-Fahrers (vorne re: Kindergartenleiterin Marion Morgenroth, Uetzing)
Polizeihauptkommissar Matthias Holzmann erklärt den Kinder den "Toten Winkel" aus der Sicht eines Lkw-Fahrers (vorne re: Kindergartenleiterin Marion Morgenroth, Uetzing)
 
Schulbus gegen Wasserkanister - unvorstellbar schlimm, wenn da ein Kind unter die Räder geraten wäre
Schulbus gegen Wasserkanister - unvorstellbar schlimm, wenn da ein Kind unter die Räder geraten wäre
 
Walter Mackert (li) und Holger Reinlein von der Verkehrswacht üben mit den Vorschulkindern das richtige Anschnallen mit dem Dummy Klara
Walter Mackert (li) und Holger Reinlein von der Verkehrswacht üben mit den Vorschulkindern das richtige Anschnallen mit dem Dummy Klara
 
 
Oh Schreck! Gleich fährt der Bus über den Wasserkanister - die Kleukheimer Vorschulkinder halten den Atem an
Oh Schreck! Gleich fährt der Bus über den Wasserkanister - die Kleukheimer Vorschulkinder halten den Atem an
 

115 Kinder aus der Vorschule übten gemeinsam auf dem Bad Staffelsteiner FFW-Gelände, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält.

Kinder kommen nicht als Verkehrsteilnehmer auf die Welt - sie müssen, wie bei vielen anderen Herausforderungen des Lebens, erst langsam an die komplexe Verkehrswirklichkeit herangeführt werden. Im letzten Kindergartenjahr spielt deswegen die Verkehrserziehung eine große Rolle. "Ein Kind lernt am besten dann, wenn es eine Situation unmittelbar erlebt und wenn es in den Ablauf mit eingebunden ist", erklärte Walter Mackert von der Gebietsverkehrswacht. Auch heuer hatte er mit seinem Team wieder zum Verkehrssicherheitstag eingeladen, auch heuer wieder sind mehr als 110 Vorschulkinder aus allen Kindergärten im Umkreis gekommen.

Egal, ob es die Buskinder aus Ebensfeld, Kleukheim, Döringstadt, Unnersdorf, Uetzing und Schönbrunn waren, oder die Kinder der beiden städtischen Kindergärten, die zu Fuß zu dem Übungsplatz hinter dem neuen Feuerwehrhaus kamen - für sie alle beginnt nach den großen Sommerferien der neue spannnende Lebensabschnitt Schule.

"Verkehrssicherheit ist keine Ein-Mann-Show", stellte Mackert die Zusammenhänge kindgerecht dar, "Polizei und Verkehrswacht, Schule, Kindergarten, Eltern und Verwaltung - Stadt und Gemeinde - alle sind beteiligt!".

Bloß nicht fliegen wie Klara!

Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) lobte die grandiose Idee und Umsetzung der Aktion, spontan übernahm er die Schirrmherrschaft. Dank der Sponsoren konnte der Vormittag spannend und lehrreich gestaltet werden. Einen 40-Tonnen-Lkw mit Fahrer stellte die Spedition Schad, einen Schulbus mit Fahrer die Firma Kaiser. Um Brötchen und Getränke sowie das Abholen der auswärtigen Kinder kümmerten sich Holger Then (Junge Union), Randolf Menna (R&V Bank) und Andi Pfarrdrescher. Vom Bayerischen Rundfunk, Studio "Franken", war Andi Ebert gekommen.

Der Film "Hallo Herr Busfahrer" zeigte zuerst das richtige Einsteigen und Verhalten beim Busfahren. Einen Eindruck, wie schwer so ein Schulbus ist, bekamen die Vorschulkinder, als der Bus über einen mit Wasser gefüllten Kanister fuhr - und ihn problemlos platt machte. Nicht auszudenken, wenn da ein Kind gestanden wäre.
Den "toten Winkel" eines Lkws erklärte Polizeihauptkommissar Matthias Holzmann von der Verkehrspolizei Coburg und ließ dazu die Kinder in das große Führerhaus des 40-Tonners einsteigen.

"Ihr müsst Euch richtig anschnallen, sonst fliegt Ihr durch die Luft wie die Klara!", sagte er und demonstrierte das korrekte Verhalten beim Autofahren. klara heißt der Dummy, der nicht richtig gesichert war. Er flog einige Meter weit durch die Luft.

Dass es nichts bringt, beim Einsteigen in den Schulbus zu drängeln, bewies das Experiment von Dieter Böhm und Theo Schindzielarz, beide von der Verkehrswacht. Zuerst sollten die Vorschulkinder mit Drängeln und Schubsen einsteigen, dann geordnet und mit Ruhe. Es stellte sich heraus, dass sie dabei sogar wesentlich schneller auf ihren Plätzen waren, und das ohne Blessuren und umgefallene Schultaschen. Eine anschauliche Aktion für die angehenden Abc-Schützen also.