Ein Reisebus wird nachts in Niederbayern von drei bewaffneten Tätern überfallen. Sie nahmen den Insassen Bargeld und Dokumente ab und flüchteten anschließend. Jetzt meldet die Polizei einen ersten Fahndungserfolg.
Update vom 20.10.2025: Mann nach mutmaßlichem Überfall auf Reisebus festgenommen
Nach dem mutmaßlichen Überfall auf einen Reisebus in Niederbayern haben Polizeibeamte einen Verdächtigen verhaftet. Der 30-Jährige sei bereits Ende der vergangenen Woche aufgrund eines Haftbefehls nach einer anderen Tat festgenommen worden und befinde sich nun in Untersuchungshaft, erklärte eine Polizeisprecherin. Details wollte sie zunächst nicht preisgeben, da die Ermittlungen noch andauern.
Der Mann soll gemeinsam mit zwei weiteren Tätern in der Nacht zum 20. Oktober auf der Autobahn 93 an der Ausfahrt Aiglsbach (Landkreis Kelheim) einen Bus mit Handzeichen und einer Kelle angehalten haben. Anschließend soll das Trio bei "einer Art Kontrolle" dem Fahrer Geld und Dokumente gestohlen haben. Nach wenigen Minuten seien die Täter über die Autobahn geflohen.
Die Passagiere im Bus blieben bei dem mutmaßlichen Überfall unverletzt, teilte die Polizei damals mit. Nach den beiden anderen Tätern werde weiterhin gesucht. Die Beamten seien "mit Hochdruck" dabei, die beiden Männer zu identifizieren.
Ursprungsmeldung vom 21.10.2025: Ermittler nach filmreifem Überfall auf Reisebus sprachlos
Spektakuläres Verbrechen: Nach einem mutmaßlichen Raubüberfall auf einen Reisebus in Niederbayern sucht die Polizei mit Hochdruck nach den Verdächtigen. Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) spricht von einem einmaligen Vorgang. Angst, in eine solche Situation zu kommen, müsse man nicht haben, sagte Geschäftsführer Stephan Rabl.
Drei bewaffnete Täter sollen nachts auf der Autobahn 93 den Bus gestoppt und den Fahrgästen Geld und Dokumente gestohlen haben, hatte die Polizei mitgeteilt. Vom LBO hieß es: "Solche oder ähnlich gelagerte aktuelle oder vergangene Fälle sind uns nicht bekannt. Das gilt sowohl für Bayern als auch bundesweit. Insofern ist das ein absoluter Einzelfall, dessen Hintergründe erst noch durch die Ermittlungsbehörden ermittelt werden müssen."
Nähere Erkenntnisse zu den Tätern konnte die Polizei am Nachmittag noch nicht machen, auch unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Woher der Reisebus kam und was sein Ziel war, konnte die Polizeisprecherin nicht sagen. Der Bus habe eine ausländische Zulassung gehabt. Seitens des LBO habe es bisher keine expliziten Verhaltensempfehlungen gegeben. "Wir nehmen den Vorfall aber natürlich sehr ernst und werden, auch in Abstimmung mit der Polizei, unseren Mitgliedsunternehmen Empfehlungen geben", kündigte Rabl an.
Reisebus auf bayerischer Autobahn überfallen - so sollte bei Zweifeln reagiert werden
Grundsätzlich, so sagte er der Deutschen Presse-Agentur, sei Wachsamkeit immer von Vorteil. Offizielle Straßenkontrollen durch Polizei oder den Kontrolldienst des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM) seien als solche in der Regel deutlich zu erkennen. Wenn es sich, wie in diesem Fall, um Zivilfahrzeuge handelt, die unter Umständen eine Kontrolle nahezu perfekt vorspielen, gelte: Kontrollbeamte müssen sich ausweisen können.