Ein Küstenort an der italienischen Riviera kämpft gegen einen Suchmaschinen-Algorithmus. Mit einem neuen Namen will die Stadt mehr Touristen anziehen und ihre maritime Identität stärken.
Der italienische Küstenort Vallecrosia kämpft gegen ein Problem, das viele kleinere Städte in Urlaubsregionen betrifft: digitale Unsichtbarkeit. Trotz seiner Lage direkt am Mittelmeer ordnen Suchmaschinen die Stadt durch ihren Namen "Vallecrosia" oft ins Hinterland ein – und lenken Touristenströme in benachbarte Badeorte wie Ventimiglia und Bordighera.
Doch der örtliche Bürgermeister hat einen Plan: Mit einer Namensänderung will er das Städtchen wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Der neue Name "Vallecrosia al mare" soll die Küstenlage des Ortes betonen und ihn für Badeurlauber attraktiver machen.
Küstenort in Italien will neuen Namen: Gegen den Algorithmus
Die italienische Kleinstadt Vallecrosia, gelegen an der Riviera Liguriens, sieht sich vor einem ungewöhnlichen Problem: Obwohl sie direkt am Mittelmeer liegt, wird sie von Internet-Suchmaschinen häufig im Hinterland verortet. Der Grund liegt im Namen, der das italienische Wort "Valle" enthält, was übersetzt "Tal" bedeutet. Laut Blitz Quotidiano hat Bürgermeister Fabio Perri deshalb jetzt vorgeschlagen, den Stadtnamen um den Zusatz "al mare" (am Meer) zu erweitern, um die maritime Identität des Ortes zu unterstreichen.
Die Stadt mit ihren rund 6800 Einwohnern liegt zwischen den bekannten Badeorten Ventimiglia und Bordighera und ist nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Trotz ihrer idealen Lage wird Vallecrosia von Touristen häufig übersehen. "Unser Name führt die Algorithmen in die Irre, sodass wir nicht als Küstenort angezeigt werden", erklärte Perri laut Sky TG24.
Auch der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte der Bürgermeister: "Das Problem ist jedoch, dass uns der Algorithmus als Tal katalogisiert, als wären wir im Hinterland". Deshalb würden die Besucherströme zu den Stränden der Nachbargemeinden umgeleitet. Marktstudien, die von der Gemeinde in Auftrag gegeben wurden, zeigen, dass der neue Name die digitale Sichtbarkeit und somit den Zustrom von Badeurlaubern deutlich verbessern könnte.
Vallecrosia kämpft gegen digitale Unsichtbarkeit
Nach Zustimmung durch den Gemeinderat am 15. Oktober 2025 und "grünes Licht" durch die Region Ligurien liegt die endgültige Entscheidung nun bei den Bürgern von Vallecrosia. In einem Referendum soll abgestimmt werden, ob der Zusatz "al mare" eingeführt wird. Damit die Änderung rechtskräftig wird, müssen mindestens 30 Prozent der Bevölkerung am Referendum teilnehmen, wobei die Mehrheit der Teilnehmenden zustimmen muss.
Wie Rai News berichtet, ist Bürgermeister Perri optimistisch: "Das Meer ist unsere Identität, und diese wollen wir auch klar nach außen tragen." Abgesehen vom Namenszusatz sollen keine weiteren Änderungen vorgenommen werden. Die Postleitzahl bleibt gleich, und auch alle offiziellen Dokumente mit dem alten Namen behalten ihre Gültigkeit. Der Zusatz "al mare" soll jedoch ein Signal setzen, dass Vallecrosia als Küstenort wahrgenommen wird und nicht länger unsichtbar bleibt, wie Sanremo News ergänzt.