Tschechische Schüler zu Gast in Bad Staffelstein

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Insgesamt 22 Schüler waren für fünf Tage aus dem tschechischen Plasy zu Gast im fränkischen Bad Staffelstein. Seit 20 Jahren besteht der Schüleraustausch zwischen den beiden Schulen bereits. Fotos: Anja Greiner
Insgesamt 22 Schüler waren für fünf Tage aus dem tschechischen Plasy zu Gast im fränkischen Bad Staffelstein. Seit 20 Jahren besteht der Schüleraustausch zwischen den beiden Schulen bereits.  Fotos: Anja Greiner
Schulleiter Heinz Zech und die Lehrer (Zweite und Vierte von links aus Tschechien), die den Schüleraustausch derzeit begleiten. Foto: Anja Greiner
Schulleiter Heinz Zech und die Lehrer (Zweite und Vierte von links aus Tschechien), die den Schüleraustausch derzeit begleiten.  Foto: Anja Greiner
 

Gerade waren 22 Schüler aus dem tschechischen Plasy zu Gast an der Viktor-von-Scheffel-Realschule. Seit nunmehr 20 Jahren besteht der Schüleraustausch beider Städte. Diesmal stehen am Ende zwei überraschende Erkenntnisse.

In Deutschland ist es sauberer als in Frankreich. Und in beiden Ländern ist es sauberer als in Tschechien. Sarka Zikova, die diesen Ländervergleich gerade vorgenommen hat, steht in der kleinen Bibliothek der Viktor-von-Scheffel-Realschule in Bad Staffelstein und hat die ganze Zeit über ein Lächeln im Gesicht.
Für fünf Tage ist sie mit 22 Schülern ihres Gymnasiums im tschechischen Plasy ins fränkische Bad Staffelstein gereist. Der Schüleraustausch zwischen den beiden Städten besteht seit nunmehr 20 Jahren.

Sarka Zikova, 49, ist Deutschlehrerin am Gymnasium in Plasy. Deutsch ist an den meisten tschechischen Schulen die zweite Fremdsprache, nach Englisch. Zikova ist heuer zum dritten Mal in Bad Staffelstein. Der Klettergarten auf Kloster Banz, Vierzehnheiligen und die Obermain-Therme, das sei für die meisten Schüler immer das Schönste.
Für Zikova war es diesmal ein Konzertbesuch; die Bamberger Symphoniker in der Konzerthalle in Bamberg, das habe ihr doch sehr gefallen.

Auch die Lehrer leben in den Familien

Während die Schüler aus Tschechien das Wochenende mit ihren Gastfamilien verbringen, sind auch die tschechischen Lehrer mit Familienanschluss untergebracht. Sarka Zikova wohnt während ihrer Zeit bei Griseldis Dürr, und die hatte sich diesmal eben den Konzertbesuch überlegt.

Griseldis Dürr unterrichtete Deutsch und Englisch an der Realschule und ist zum vierten Mal bei dem Austausch dabei. "Ahoi heißt Willkommen", sagt sie und lacht, angesprochen auf ihre tschechischen Sprachkenntnisse.
Marcel ist 15 Jahre alt, geht in die 9. Klasse der Realschule und war im Herbst beim Besuch in Tschechien dabei. Eine andere Kultur kennenlernen und Kontakte knüpfen, das habe ihm am besten gefallen. Der Unterschied zu Deutschland sei auch gar nicht so groß, sagt Marcel. Allein das Essen sei anders, aber trotzdem gut.

Wenn man Griseldis Dürr nach den Unterschieden fragt, sagt sie: "Die Kinder, die sind besser erzogen." Zikova lacht, als sie das hört, ein bisschen stolz ist sie sicherlich, auch wenn sie sagt: "Wir sind ein kleines Landgymnasium, jeder kennt hier jeden, und die Kinder sind hier netter, als in den Großstädten."

Marketa Cechurova ist 16 Jahre alt, später möchte sie Ärztin werden, Deutsch lernt sie seit fünf Jahren, sie spricht es fast perfekt. In Deutschland, sagt sie, sei es sehr schön. Der Ausflug nach Nürnberg hat ihr gut gefallen und der Nachmittag in der Obermain-Therme. Außerdem gefalle ihr, dass es in Deutschland billiger sei als in Tschechien. Sie sagt das so, man denkt kurz sie hätte die Worte billig und teuer verwechselt. Nein, sagt Sarka Zikova, es stimme, das Einkaufen im Supermarkt sei hier viel billiger. Im Grenzgebiet würden die Tschechen immer nach Deutschland fahren zum Einkaufen.

Für Griseldis Dürr ist es der letzte Schüleraustausch, sie ist inzwischen im Ruhestand. Übernehmen wird das Austausch-Programm nun Erdkunde- und Biologielehrer Patrick Hoppert. Zweimal war er bereits dabei in Tschechien. Hoppert ist in der ehemaligen DDR geboren, die Kultur und das Land seien ihm nicht wirklich fremd, sagt er. Dennoch, gerade als Erdkundelehrer, sei es jedes Mal wieder spannend.