Traditionsreiches Fest

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Das historische Ensemble der Ortsmitte von Marktgraitz mit der Kirche und dem alten Schulhaus davor. Foto: Andreas Welz
Das historische Ensemble der Ortsmitte von Marktgraitz mit der Kirche und dem alten Schulhaus davor. Foto: Andreas Welz

Vom 7. bis zum 11. Juni wird in Marktgraitz Kirchweih gefeiert.

Am kommenden Wochenende steht Marktgraitz ganz im Zeichen der Kirchweih. Am Sonntag, 10. Juni, findet um 9 Uhr die Festmesse in der katholischen Pfarrkirche "Heiligste Dreifaltigkeit" statt, die Pfarrer Lars Rebhan zelebrieren wird. Der Geistliche betreut seit dem 1. September 2017 Marktgraitz mit Schneckenlohe, sowie Lettenreuth und Redwitz und ist leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Steinach-Rodach-Main. Seit dem 1. Dezember 2017 leitet er das Dekanat Lichtenfels.
Die heimische Gastronomie hat sich für die bevorstehenden Festtage bestens gerüstet. Im "Goldenen Lamm" und im Sportheim des FC Marktgraitz werden die Lieblingsspeisen der Gäste wie Krenessen zum Kirchweihauftakt und schmackhafte Braten mit Klößen und Beilagen am Sonntag serviert. Am Kirchweihmontag lädt der FC Marktgraitz zum Früh- und Dämmerschoppen ein. Bürgermeister Jochen Partheymüller lädt die Besucher aus fern und nah zur Kirchweih. "Marktgraitz wird nicht umsonst die Perle des Steinachtales genannt und die Bevölkerung versteht es nicht nur fleißig zu arbeiten, sondern auch gebührend zu feiern", sagte er dem Wochenblatt. Ein Highlight der Kirchweih, das Seifenkistenrennen, müsse leider in diesem Jahr wegen Krankheit des Hauptorganisators ausfallen.


Kirchengeschichte

Das Besondere ist, dass der Ort zweimal zur Kirchweih einlädt, obwohl es nur eine Kirche gibt: Einmal am dritten Sonntag nach Pfingsten und ein weiteres Mal im Herbst, zur sogenannten Allerwelts- oder Herbstkirchweih. Der Ort dürfte schon früh eine Kirche besessen haben. Urkundlich belegt ist, dass am Gründonnerstag 1127 Bischof Otto I. von Bamberg auf seiner zweiten Reise nach Pommern im Bamberger Herrenhof in Grovuzo (Marktgraitz) seine erste Rast einlegte. Nachdem der Bischof am Karfreitag den Gottesdienst und das Begräbnis des Herrn gefeiert hatte, zog er weiter nach Kirchberg.
In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1958 wurde die Pfarrkirche ein Raub der Flammen. Nur die Portalwand und der Chor der alten Kirche mit den wertvollen Fenstern blieben stehen. Durch die Unterstützung vieler freiwilliger Helfer und umfangreicher Geldspenden entstand unter Pfarrer Georg Förster die heutige Pfarrkirche. Am 14.und 15. März 1959 wurde die kirchliche Konsekration der Pfarrkirche von damaligen Erzbischof Dr. Dr. Josef Schneider erteilt. In dem Zeitraum von 1998 bis 2002 während der Amtszeit von Pfarrer Gerhard Möckel erhielt die Pfarrkirche einen neuen Hauptaltar. Es folgen die beiden Seitenaltäre, Kreuzwegstationen und acht Heiligenfiguren, die ebenfalls gestiftet wurden. Unter Pfarrer Michael Schüpferling wurde 2006 der Kirchturm einer Steinsanierung unterzogen, neu gedeckt und die Turmzier neu vergoldet. Seit dem Jahre 1325 bis heute waren 56 Priester in der Pfarrei Marktgraitz tätig.