Mit einer gemeinsamen Fahrzeugsegnung demonstrieren die Feuerwehr und das THW ihre enge Zusammenarbeit. Die beiden Fahrzeuge erhalten am Samstag bei einem ökumenischen Gottesdienst den kirchlichen Segen.
Eine gemeinsame Fahrzeugsegnung von THW und Feuerwehr hat es im Stadtgebiet bisher noch nicht gegeben. Aber warum eigentlich? Schließlich arbeiten Feuerwehr und THW in der großen Blaulichtfamilie zusammen. Als Feuerwehrkommandant Michael Ludwig die Kollegen vom THW fragte, ob sie mit einem ihrer Fahrzeuge an einem gemeinsamen Termin zur Segnung des neuen TLF 4000 teilnehmen würden, war THW-Zugtruppführer Daniel Schell sofort einverstanden.
Der Gerätekraftwagen des THW ist das Einsatzfahrzeug der 1. Bergungsgruppe, die ein breites Einsatzspektrum abzudecken hat, erklärt Daniel Schell. Ein solches Fahrzeug gehöre zur Grundausstattung jedes Einsatzverbandes.
Mit den Bordmitteln sei die neunköpfige Besatzung für viele Szenarien gewappnet: für Verkehrssicherungen und Räumungen, für Personenrettung aus Häusern, Gewässern oder von Bergen, für den Hochwasserschutz, fürs Abstützen und Ausleuchten...
Atemschutzgeräte für vier Einsatzkräfte gehören ebenso zur Ausstattung des Fahrzeugs wie Gerätschaften zum Bewegen und Anheben von Lasten, denn der blaue MAN ist auch für den Einsatz im Zivilschutz konzipiert. Somit seien die THW-Kräfte in der Lage, Menschen zum Beispiel aus einem Schacht, aus einem Silo oder einem CO 2 -gesättigten Keller zu bergen. Hydraulikscheren und Spreizer gehörten zwar zur Ausrüstung, seien aber nicht so leistungsstark wie jene der Stützpunktfeuerwehren.
Das TLF 4000 der Staffelsteiner Wehr, das im Juni in Dienst gestellt worden ist, besitzt vor allem Ladekapazität für
Löschmittel: 4500 Liter Wasser und 500 Liter Schaum hat der Magirus an Bord, wenn seine Tanks gefüllt sind. Zudem besitzt das Fahrzeug unter anderem eine Sprühanlage, um einen Flächenbrand zu bekämpfen, einen ausfahrbaren Flutlichtmast und ein Strahlrohr, mit dem das Wasser bis zu 60 Meter weit geworfen werden kann. Im TLF 4000 sind zudem vier Atemschutzgeräten verstaut. An Bord befinden sich ferner ABC-Löschpulver, Kohlendioxid und Metallbrandpulver sowie fertiges Gemisch zum Löschen von Bränden besonderer Substanzen.
Die Fahrzeuge, die beide bereits in Dienst gestellt sind, werden am Samstag, 18. Oktober, um 16 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst am Staffelsteiner Feuerwehrhaus gesegnet.
Technische Daten der beiden Fahrzeuge
TLF 4000: Funkrufname; "Florian Bad Staffelstein 23/1"; 299 PS; 15 Tonnen
Gesamtgewicht mit beladenem Wassertank; Allradantrieb; Fassungsvermögen der Tanks: 4500 Liter Wasser und 500 Liter Löschschaum; die Wurfweite des Wassers über das Strahlrohr bei zehn bar Druck liegt bei rund 60 Metern; Beschaffungskosten: 270 000 Euro; ausgestattet ist das Fahrzeug einer "Pump an roll"-Anlage, das sind Sprühdüsen an der Front zum Bekämpfen eines Flächenbrandes.
THW-Gerätekraftwagen: Funkrufname "Heros Bad Staffelstein 22/51"; 290 PS; 9,8 Tonnen Leergewicht; zuschaltbarer Allradantrieb; auserüstet unter anderem mit Schweiß und Brennschneidgerät, Motorkettensägen, Atemschutzgeräten, Auf- und Abseilgerät, Krankentransportausstattung, Schmutzwasserpumpe, Bohr- und Aufbrechhammer, Stromerzeuger, Flutlichtleuchten, Einsatz-Gerüstsystem, Leitern, Werkbank sowie Werkzeug zur Holz-, Metall- und Gesteinsbearbeitung