Frauen und Männer urteilen unterschiedlich über diese besondere Liebkosung mit dem Mund. Das beweist ein Gespräch mit einem Paar, das sich auf eine kleine Studie von www.inFranken.de einlässt.
Ein Kuss kann Liebe verursachen. Oder Herpes. Es gibt den Bruderkuss, den Abschiedskuss, den Handkuss, den Zungenkuss, den Luftkuss oder den Judaskuss. Ja selbst eine Wissenschaft des Küssens gibt es: Philematologie. Am morgigen Sonntag wird der Internationale Tag des Kusses begangen und der FT erinnert sich einer besonders schönen Liebesgeschichte aus Wiesen. Was ist aus ihr geworden und welche Bedeutung hat der Kuss für Anke Schäfer und Karl-Heinz Jäger noch nach drei Jahren Beziehungsalltag?
Rückblende: Die Koblenzerin und der Wiesener lernen sich vor drei Jahren in Bamberg kennen und lieben. Nach dem Auseinandergehen nutzen sie jede Gelegenheit zur Kontaktaufnahme: E-Mail, SMS, Telefon. Immer wieder malt Karl-Heinz Jäger der Frau ein Bild für die Zukunft aus. Er und sie könnten gemeinsam am Wiesener Wörthsee sitzen, unter ihnen die blaue Bank, über ihnen der bestirnte Himmel.
Er drehte für die Frau als Lockmittel sogar ein Video von der Schönheit der hiesigen Natur. Und irgendwann im Juli 2011 sprang Anke Schäfer aus ihrem alten Leben an den Obermain.
Der FT ist zu Besuch und teilt aus. Immer zwei Blätter mit neuen Fragen für Karl-Heinz Schäfer und Anke Jäger. Fragen rund um den Kuss und darum, wie sie es selbst so halten. Wann und wo fand ihr erster Kuss statt? "In Bamberg", notiert der Mann. Die Frau wird ausführlicher und erinnert sich an die Ferienwohnung über den Dächern der Stadt. Sie meint, es sei 2009 gewesen. Er meint, es war ein Donnerstag. Oder ein Dienstag?
Wie aufgeregt waren sie vor ihrem ersten Kuss auf einer Skala von 1 bis 10? "10 und wie Sau", notiert Anke Schäfer nun. Etwas nüchterner hingegen ihr Karl-Heinz: 9 und keine weiteren Angaben.
Viel, wenig oder ausreichend? Die Frage nach der Häufigkeit des Küssens birgt Konfliktpotenzial.
Das Paar nimmt sie mit Humor auf und bewertet sie völlig unterschiedlich. Anke Schäfer meint, wenige Küsse zu bekommen. Karl-Heinz Schäfer meint, ausreichend zu geben. Die beiden schmunzeln bei der Aufklärung. Aber an den gestellten Fragen wird sich für die beiden Wiesener wohl nichts entzünden.
Zu ähnlich sind ihre Assoziationen, die sie mit dem Kuss verbinden. Denn ein Kuss zwischen ihnen "heißt, sich öffnen", "sagt mehr als Worte", kann "besiegeln, besänftigen", stellt einen "intensiven Sinnesaustausch" dar, hat "immer einen besonderen Wert", hält die Frau fest.
Die Ansichten ihres Karl-Heinz sind davon nicht weit entfernt: "besonderes Zeichen, Wertigkeit, Liebe, kein Ritual, kein Massenprodukt, Nähe, Wertschätzung". Der Kuss genießt bei Anke Schäfer auch als große Kunst Wertschätzung. Gustav Klimts berühmtes Werk "Der Kuss" hätte sie gerne im Schlafzimmer hängen.
Am morgigen Sonntag will das Paar des Internationalen Tags des Kusses gedenken. Aber das noch aus einem weiteren Grund. Dieser Tage jährt sich nämlich die Ankunft der Koblenzerin bald zum dritten Mal. Denn es war ein Freitag. Oder ein Samstag, wie Karl-Heinz Jäger sich erinnert. Die beiden schauen im Kalender nach und finden heraus: Es war ein Dienstag.