Anders als im benachbarten Landkreis Bamberg ist der Lichtenfelser Raum noch kaum mit Stromtankstellen versorgt.
Noch wirken sie wie Inseln in einem großen Meer - die Stromtankstellen im Landkreis
Lichtenfels. In dem Fall ist das Meer groß - und die Inseln sind klein. Schaut man auf das Verzeichnis von öffentlich zugänglichen Stromtankstellen auf Internetseiten wie goingelectric.de, hat sich seit Ende 2015 im Landkreis nichts getan.
Immerhin: Der Stadtrat Bad Staffelstein hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass in der Nähe des Rathausplatzes eine weitere Tankstelle entstehen wird. Sie wurde im Rahmen eines Förderprogrammes des Bundes bewilligt, das im Frühjahr ausgeschrieben war - und schnell überzeichnet wurde. Von den 8000 Euro werden 40 Prozent bezuschusst. Details werden noch geklärt, dabei geht es um den Stromanbieter, der zum Zuge kommt und wie abgerechnet wird.
Dann wird Bad Staffelstein mit der selben Zahl an Anlaufpunkten im Landkreis Lichtenfels dienen können wie die Kreisstadt selber. In Lichtenfels gibt es eine Ladestation der E.On in der Bamberger Straße, eine Säule am Rathaus II und eine am Landratsamt, alle jeweils mit zwei Anschlüssen. Das Laden an Rathaus und Landratsamt ist noch bis Ende Oktober umsonst, dann wird Geld für das Strom tanken fällig. In Bad Staffelstein kann man während der Öffnungszeiten bei IBC Solar umsonst tanken an mehreren Stationen. Auch an der Obermain-Therme gibt es eine Ladesäule für zwei Fahrzeuge - und den Strom umsonst, wenn man die Therme besucht. Ansonsten werden 15 Euro pauschal erhoben.
Das war es dann aber auch schon an Anlaufpunkten im Landkreis. Nicht bekannt ist, welche Firmen Ladestationen vorhalten - sie sind aber auch nicht öffentlich zugänglich.
Im Landkreis Bamberg ist man dagegen weiter. Inzwischen gibt es dort 50 Ladesäulen mit je zwei Anschlüssen - und vorangetrieben hat das vor allem der Klimaschutzbeauftragte im dortigen Landratsamt, Robert Martin. Er hat nicht nur die Kommunen animiert, öffentliche Säulen einzurichten, sondern dort auch genügend Mitstreiter gefunden, um eine Leasingaktion von Elektroautos anzuschieben, die für 25 Euro pro Tag von Bürgern gemietet werden können. Seit Ende April sind 14 BMW i3 unterwegs. Auch in Zapfendorf, wo das Fahrzeug gerade wieder einige Wochen ausgebucht ist. "Wir können da vom Landkreis Bamberg durchaus etwas lernen", meint der Bad Staffelsteiner Stadtrat Christian Ziegler (JB), der beruflich bei einem Stromunternehmen in Bayreuth arbeitet.
Im Lichtenfelser Landratsamt stehen zumindest schon für Dienstfahrten einige Elektroautos bei den Kommunen, das Landratsamt hält drei Fahrzeuge vor, als einzige Gemeinde rollt in Ebensfeld ein weiteres Fahrzeug. Auch dort denkt man über die Installation einer Ladesäule nach, sagt Bürgermeister Bernhard Storath (CSU). Bislang wird im Bauhof Strom geladen.
"Rund 80 Prozent der Ladevorgänge finden bisher zu Hause statt", erklärt Robert Martin. Oft reicht es also, etwa beim Einkaufen kurz nachzuladen. Es sind zudem noch viele Dinge im Fluss. Es gibt mehrere Anbieter zum Abrechnen, ein großer etwa ist "New Motion". "Die Lage kann man mit der Einführung der Videocassette vergleichen", sagt Martin. Da habe es am Ende auch ein System gegeben, das sich durchgesetzt habe.