Sternstunde der Chormusik in Vierzehnheiligen

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Eine Sternstunde der Vokalmusik präsentierten die Augsburger Domsingknaben in der Basilika Vierzehnheiligen. Foto: Andreas Welz
Eine Sternstunde der Vokalmusik präsentierten die Augsburger Domsingknaben in der Basilika Vierzehnheiligen.  Foto: Andreas Welz

Gleich zweimal begeisterten die lupenreinen Stimmen der Domsingknaben aus Augsburg am Wochenende in der Basilika Vierzehnheiligen. Als Zugabe erklang das "Ave Maria" .

Eine Sternstunde der Chormusik erlebten die Zuhörer am Samstag und Sonntag in der Basilika Vierzehnheiligen. Einer der renommiertesten deutschen Knabenchöre war zu Gast, die Domsingknaben aus Augsburg.
Die 42 Sänger im Alter zwischen zehn und 17 Jahren gaben unter der Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler ein Adventskonzert im Rahmen der Kulturreihe "Musiksommers Obermain". Zu hören war geistliche Volksmusik, Volksweisen für Männer- und Knabenstimmen mit alpenländischen Akzent.

Verschiedene Aufführungsstellen

Eine Besonderheit war, dass die Darbietungen nicht nur von den Stufen des Altarraums aus vorgetragen wurden, sondern dass sich die jungen Sänger zuweilen im Kirchenschiff, an den Seitenaltären oder im Chorgestühl verteilten. Reinhard Kammler, inmitten der Zuhörer, dirigierte zuweilen zwei Chöre die sich im Wechsel echoten.
Am Paulusaltar vor dem Fresko der Jakobsleiter, die von der Erde in den Himmel reicht, erklangen die anschwellenden Töne der Solisten wie Engel Gottes, die auf der Leiter in den Himmel steigen.
Im ersten Teil interpretierte der Chor mit Motetten zu fünf, sechs, sieben oder acht Stimmen hochkarätige "musica sacra" . Die vom frommen Jubel geprägte Vokalmusik und die von Andacht durchdrungenen liturgischen Gesänge offenbarten eine fein intonierte Ganzheit an Vokalbildern - eine lupenreine a-capella-Kultur, die nur wenigen Chören zu eigen sind. Es war kein falscher Ton zu hören, kein Zittern, keine Unsicherheit. Bereits hier erwies sich die Basilika als idealer Klangraum, die Töne schwebten frei und klar durch das Kirchenschiff.
Im zweiten Teil dominierten kräftige Männerstimmen die Volksweisen mit bekannten Adventsliedern. Nicht weniger eindrucksvoll kontrastierten dazu die engelsgleichen Stimmen der Jüngsten, die alpenländische Volksweisen in Mundart vortrugen. Mit Staunen und großem Respekt konnten sich die Konzertbesucher überzeugen, wie die jungen Sänger die immens schwierige Komposition mit Begeisterung und Bravour meisterten.
Mit "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit", ein in Ostpreußen entstandenes Kirchenlied aus dem 17. Jahrhundert, beschloss das Vokalensemble das Konzert. Reicher Beifall belohnte die großartige Leistung des Augsburger Knabenchores, der sich mit der Zugabe "Ave Maria" von Franz Beyer revanchierte.