Stadt kaufte den Staffelsteiner Bahnhof

2 Min
Das Bahnhofsgebäude gehört nun der Stadt Bad Staffelstein. Ein Nutzungskonzept soll erst noch erarbeitet werden. Foto: Matthias Einwag
Das Bahnhofsgebäude gehört nun der Stadt Bad Staffelstein. Ein Nutzungskonzept soll erst noch erarbeitet werden. Foto: Matthias Einwag

Was aus dem historischen Gebäude werden soll, ist noch nicht klar. Der Stadtrat wird sich jedoch in einer seiner nächsten Sitzungen mit dem Nutzungskonzept beschäftigen.

Die Stadt hat vor wenigen Tagen das Bahnhofsgebäude gekauft. Sie erwarb das historische Gebäude von dem luxemburgischen Konsortium Elke Patron S.A.R.L., das bis dato Eigentümer des Bahnhofs war. Eine Offenbacher Grundstücksverwaltung, die die Bahnhöfe im Auftrag der Bahn verwaltete, hatte überraschend dem Verkauf zugestimmt, als die Stadtverwaltung zu Beginn des Jahres routinemäßig dort vorstellig wurde und nachfragte.
Der Kauf sehr kurzfristig und in nichtöffentlicher Sitzung des Stadtrats beschlossen worden, erklärte der geschäftsleitende Beamte Wolfgang Hörath am Freitag auf Anfrage des FT. Der Vertrag sei bereits notariell unter Dach und Fach. Über den Kaufpreis wollte Hörath nichts sagen, und auch die künftige Nutzung sei noch unklar. Darüber werde der Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen beraten.


Kurzer Hinweis auf den Kauf

Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) hatte am Donnerstagabend, während der Bürgerversammlung im Foyer der Adam-Riese-Halle, kurz über den Kauf informiert. Das Gebäude sei "zu einem vertretbaren Preis" erworben worden; nun werde "ein sinnvolles Nutzungskonzept erarbeitet".
Abgeschlossen sei der Straßenbau am Kurpark, erklärte der Bürgermeister. Er bedauere sehr, dass der Grunderwerb ein Enteignungsverfahren notwendig gemacht habe. Das habe er zwar zu vermeiden versucht, was aber misslungen sei.
Eine nichtöffentliche Verhandlung über die Enteignung findet am 25. April am Landratsamt Lichtenfels statt. Die Stadt und der Grundstückseigner haben Anwälte eingeschaltet.

Stadt spart Energiekosten

Das Energiekonzept für die städtischen Einrichtungen werde derzeit überarbeitet. Auf dem Dach des Bauhofs sei eine Photovoltaikanlage ans Netz gegangen die Strom für etwa 30 Haushalte erzeuge und jährlich rund 40 000 Euro in die Stadtkasse spüle, sagte Kohmann. Durch den Bau eines Blockheizkraftwerks in der Adam-Riese-Halle, das die Halle sowie die benachbarte Schule und das Stadiongebäude versorge, spare die Stadt jährlich rund 80 000 Euro Energiekosten bei einer Investitionssumme von 430 000 Euro.
Den touristischen Sektor skizzierte der Bürgermeister mit einigen Zahlen: Bei 270 Vermietern mit 3556 Gästebetten seien 2013 insgesamt 575 000 Übernachtungen gezählt worden; die Verweildauer liege bei 4,4 Tagen. Im Stadtgebiet gebe es 63 Gesundheitsdienstleister und 33 niedergelassene Ärzte, wobei die Mediziner der Kliniken nicht mitgerechnet seien. Die Schön-Klinik sei mit 480 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Stadt. Zudem gebe es auf Staffelsteiner Stadtgebiet 55 Gaststätten, sechs Cafés und zehn Brauereien.

Arbeitsplätze und Arbeitnehmer

Die Zahl der Arbeitsplätze sei von 2980 (2007) auf 3623 (30. Juni 2013) gestiegen. Abzuziehen seien davon leider die 83 Arbeitsplätze, die kürzlich bei der IBC Solar AG weggefallen sind. Von den Einwohnern der Stadt seien 4008 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer.
Weiterhin werde die Stadt den Jagdgenossenschaften beim Wegebau unter die Arme greifen, indem sie die Hälfte der Kosten beim Wegebau trage, fuhr Jürgen Kohmann fort. Dabei müssten jedoch Schwerpunkte gebildet werden. Derzeit gebe es eine Warteliste mit größeren Bauprojekten. Im vergangenen Jahr seien in Nedensdorf und Püchitz Wege gebaut worden, heuer seien Grundfeld und Unnersdorf an der Reihe.
Zur Erweiterung des Saunalandes der Obermain-Therme gab der Bürgermeister den Sachstand bekannt. 7,5 Millionen Euro koste das Projekt. Durch den milden Winter kämen die Arbeiten sehr gut voran. Ziel sei unter anderem auch, künftig jedem Saunagast eine Innen- und eine Außenliege anbieten zu können. Das "Nadelöhr" im Umkleidebereich soll behoben werden, indem 190 zusätzliche Schränke eingebaut werden. Derzeit sei es oft so, dass der Einlass begrenzt werden müsse, weil alle Schränke belegt seien.