Roswitha Wich will Ebensfelder Bürgermeisterin werden

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Bürgermeisterkandidatin der Freien Wähler für Ebensfeld ist Roswitha Wich Foto: Monika Schütz
Bürgermeisterkandidatin der Freien Wähler für Ebensfeld ist Roswitha Wich Foto: Monika Schütz

Die Freien Wähler schicken bei der Kommunalwahl eine Frau ins Rennen: Die 51-jährige Roswitha Wich soll den Chefsessel im Ebensfelder Rathaus erobern.

Die Kommunalwahl, die am 16. März 2014 stattfindet, wird ein Novum in der Geschichte der Marktgemeinde sein: erstmals könnte danach eine Frau an der Spitze der Verwaltung im Rathaus stehen. Freie Wähler Ebensfeld, Freie Wähler Kelbachgrund und Jungen Wähler stellten gemeinsam ihre Kandidatin für das Bürgermeisteramt
vor: Roswitha Wich.

"In den letzten Wochen sind die Spekulationen in Ebensfeld so ins Kraut gewachsen, dass wir beschlossen haben, jetzt unseren Bürgermeisterkandidaten vorzustellen. Es war fast ehrverletzend, wie Leute ins Gespräch gekommen sind, die sich in keiner Form bereit erklärt haben, bei der Kommunalwahl nächstes Jahr für dieses Amt anzutreten!" Mit diesen Worten begrüßte Franz Böhmer seine Fraktionsfreunde von den Freien Wählern Ebensfeld und Kelbachgrund sowie von den Jungen Wählern.

"Von einer Fraktion erwartete man, dass sie einen Bürgermeisterkandidaten anbietet - das soll uns nicht als Frechheit angedichtet werden", fuhr Böhmer beim Pressegespräch im Café Veitsberg am Freitagvormittag fort.
Die nun vorgestellte Kandidatin, Roswitha Wich, ist gebürtig aus Schwürbitz. Sie wohnt seit zwölf Jahren in Messenfeld. Die 51-Jährige ist Diplom-Betriebswirtin Tourismus. Sie arbeitet beim Landratsamt Lichtenfels. "Tourismus ist mir eine Herzensangelegenheit", erklärt sie, "und da hat sich in letzter Zeit in Ebensfeld nicht viel getan, außer dass Schilder aufgestellt worden sind".

Politisch noch unverbraucht

Politisch war Roswitha Wich bisher noch nicht in Erscheinung getreten: "Ich bin noch frisch und unverbraucht!" Sie habe sich nicht bereit erklärt, sondern gesagt: "Ich will! Ich mache keine halben Sachen, beruflich nicht und privat auch nicht."

Ideen, wo sie etwas für die Marktgemeinde bewirken möchte, hat sich Wich schon längst gemacht: auf der "To-Do-Liste" steht neben dem Ausbau des Tourismus' und der effektiveren Zusammenarbeit zwischen Vermietern und Rathaus auf jeden Fall der Internet-Ausbau. Was ihr momentan fehle, sei die Transparenz im Rathaus: "Die Beschlüsse sind manchmal nicht nachvollziehbar", klagt sie. Dabei will Wich nicht nur den Blick auf die Gemeinde werfen, sondern auch über den Tellerrand hinaus schauen.

Erst seit kurzem FW-Mitglied

"Sie hat die Qualifikation und das Engagement dazu - da gibt's in der Gesamtfraktion nur Freude", beglückwünschten Peter Schober (FW) und Thilo Münch (JB) die Kandidatin. Erst seit dem 24. November ist sie Mitglied der Freien Wähler.

Dass sie sich als Bürgermeisterin vielleicht auch einiges anhören muss, sieht Roswitha Wich als selbstverständlich an. "Ich möchte als Bürger ja auch wahr- und ernstgenommen werden", sagt sie.

Thilo Münch von den Jungen Wählern ist stolz: "Wir sind froh darüber und bester Hoffnung, dass wir eine Kandidatin gefunden haben, mit der man in den Wahlkampf gehen kann - mit jemandem, der wirklich Ahnung hat, wie Verwaltungsstrukturen aufgebaut sind und wo man den Hebel ansetzen kann."

Roswitha Wich ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Messenfeld, sie ist beim Tierschutz aktiv und fährt gerne Motorad. In ihrer Freizeit werkelt sie in ihrem großen Garten, schmust mit ihren Katzen oder liest leidenschaftlich alles, was interessant ist. Dass sie keine gebürtige Ebensfelderin ist, sieht sie sogar als Vorteil: "So hat man vielleicht einen objektiveren Blick." Was sie auf jeden Fall hat, ist die gelungene Überraschung ihrer Kandidatur. Das wird in den nächsten Tagen in Ebensfeld sicherlich für Gesprächsstoff sorgen.