Rockender Rathaus-Sturm

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Alles ist am Rocken": Für den lautstärksten Rathaussturm seit Jahren sorgten die "närrischen Weismainer Weiber" am Donnerstag. Foto: Stefan Lutter
Alles ist am Rocken": Für den lautstärksten Rathaussturm seit Jahren sorgten die "närrischen Weismainer Weiber" am Donnerstag.  Foto: Stefan Lutter
"Niemand bleibt mehr hocken - alles ist am Rocken!" lautete die Hymne der "närrischen Gitarrenweiber"
"Niemand bleibt mehr hocken - alles ist am Rocken!" lautete die Hymne der "närrischen Gitarrenweiber"
 
Gelenkig: Alle Bürgermeisterkandidaten machten beim Gitarrenlimbo mit. Foto: S. Lutter
Gelenkig: Alle Bürgermeisterkandidaten machten beim Gitarrenlimbo mit. Foto: S. Lutter
 
Mühelos geschultert: Für die Eroberung des Stadtschlüssels bedienten sich die Damen einer männlichen Leiter.
Mühelos geschultert: Für die Eroberung des Stadtschlüssels bedienten sich die Damen einer männlichen Leiter.
 

Statt Gebührenbescheiden war Gitarrenkunst gefragt im Weismainer Rathaus: Rund 20 närrische Weiber stürmten das Amtsgebäude und rockten es - beinahe - kurz und klein.

Weismain — Die Hits von AC/DC und den Scorpions hört man eher selten im Rathaus. Und schon gar nicht so laut, dass auch Spaziergänger am Marktplatz sie noch erkennen können. Zum Auftakt des Faschingsendspurts verwandelten die "närrischen Weiber" den ehrwürdigen Amtssitz am Donnerstag in ein rockendes Rathaus.
Statt Gebührenbescheiden waren Gitarrenfertigkeiten gefragt. Selbst die schweren Betonständer, mit denen sich das Personal hinter dem Eingang verbarrikadiert hatte, konnten die rund 20 Rathaus-Stürmerinnen nicht lange aufhalten. Mit Langhaarperücken, Kutten, Aufblasklampfen und mit schrillem Make-up in Kiss-Manier eroberten sie den ersten Stock des Gebäudes, um den symbolischen Stadtschlüssel an sich zu bringen.
Der war diesmal zwar nicht besonders gut versteckt, weil nur an die Decke geklebt; um das Objekt der Begierde in die Hände zu bekommen, war allerdings die Hilfe einer männlichen Leiter notwendig.
Die Närrinnen feierten ihren Erfolg mit der selbstgedichteten Hymne "Wir rocken hier das Rathaus" ("Niemand bleibt mehr hocken, alles ist am Rocken!"). Bevor der Lautsprecher auf Anschlag gedreht und das altehrwürdige Gebäude durch mehrere Gitarrenduelle zum Beben gebracht wurden, erhielt Bürgermeister Udo Dauer per Haarverlängerung und Totenkopf-Shirt die passende Optik.

Scheues Rathauspersonal

Die Beteiligung der Rathaus-Beschäftigten war auch diesmal nicht weltbewegend, weshalb die Damen fast komplett auf die zum Anlass gehörenden Spielchen verzichteten. Immerhin gelang den "närrischen Weibern", was die Podiumsdiskussion am Sonntag zuvor nicht schaffte: Alle vier Bürgermeisterkandidaten waren erschienen; sie mussten aber keine Fragen nach ihren Wahlzielen beantworten, sondern sich jeweils beim Plastikgitarren-Limbo mit den Rathaus-Stürmerinnen messen. lut