Rettungswache Zettlitz: Ein Jahr retten auf Probe

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Die Verlegung von Stellplätzen der Rettungswagen im Landkreis, der Rettungswachen und der Notarztstandorte beschäftigt Kreisausschuss, Rettungszweckverband und die Bewohner des östlichen Landkreises. Ziel ist ein Probebetrieb, um zu echten Fallzahlen zu gelangen. Foto: Archiv
Die Verlegung von Stellplätzen der Rettungswagen im Landkreis, der Rettungswachen und der Notarztstandorte beschäftigt Kreisausschuss, Rettungszweckverband und die Bewohner des östlichen Landkreises. Ziel ist ein Probebetrieb, um zu echten Fallzahlen zu gelangen. Foto: Archiv

Die Verlegung der Rettungswache Burgkunstadt nach Zettlitz hat für Aufregung gesorgt. Jetzt soll ein Testbetrieb helfen.

Wie kann möglichst vielen möglichst schnell geholfen werden? Das ist die zentrale Frage, wenn es um Standorte von Rettungswagen und Notärzten geht. Sie werden inzwischen für die Kreise Lichtenfels, Kronach sowie Stadt und Land Coburg von der Integrierten Rettungsleitstelle in Ebersdorf alarmiert. Bezahlt werden sie von den Krankenkassen. Gesetzt ist dabei eine Hilfsfrist von zwölf Minuten, innerhalb derer 80 Prozent aller Landkreisbewohner erreichbar sein müssen. Den Plan, wie viele Rettungswagen an welchen Standorten stehen müssen, klügelt das Institut für Notfallmedizin aus. Was deren Gutachten rät, bezahlen die Kassen, sonst zahlen sie nichts.

Nach diesem Gutachten soll nun die Rettungswache von Burgkunstadt nach Zettlitz verlegt werden, in Burgkunstadt bleibt nur ein Notarztstandort.
Der Standort eines weiteren Rettungswagens soll von Fesselsdorf nach Weismain verlegt und zur 24-Stunden-Rettungswache aufgestockt werden.

Insbesondere aus Burgkunstadt regt sich gegen diesen Plan Widerstand. Regens Wagner hat dort seine Heime, Burgkunstadt ist Schulstandort. Kronach wehrt sich ebenfalls gegen den Standort Zettlitz. Der Rettungswagen sei viel zu oft nicht da, und Kronach müsste dann "Gebietsabsicherung" betreiben. Die Befürchtung ist, dass die Rettungswagen aus Kronach häufiger in Lichtenfels aushelfen müssten und damit im Landkreis Kronach fehlten.

Jetzt haben sich alle Beteiligten auf einen Probebetrieb geeinigt. Der Kreisausschuss ist einverstanden, dieses Vorgehen soll nun der Kreistag am 22. April beschließen. Vier Tage später tagt der Rettungszweckverband, der ebenfalls zustimmen muss. Bis dahin hofft Landrat Christian Meißner (CSU), auch die Zustimmung der Krankenkassen für dieses Modell zu haben.


Ein weiterer Rettungswagen in Zettlitz oder Redwitz

Die Rettungswache bleibt in Burgkunstadt (statt sie nach Zettlitz zu verlegen). In Weismain steht ein Rettungswagen und wird tagsüber zwölf Stunden bereit gehalten (statt wie geplant 24 Stunden). Zusätzlich wird in Zettlitz oder Redwitz ein weiterer Rettungswagen stationiert, der ebenfalls - leicht zeitversetzt zu Weismain - zwölf Stunden täglich bereit ist (statt einer kompletten Rettungswache).

Der Zeitraum des Probebetriebs soll ein Jahr betragen. Damit könnten die Besonderheiten aller Jahreszeiten beobachtet werden. Die Fallzahlen, Fahrzeiten und andere Erfahrungen sollen dann Grundlage für eine endgültige Entscheidung sein.

Der Arbeiter-Samariter-Bund, der den Rettungswagen in Weismain betreibt, hat dem Modellvorhaben bereits zugestimmt. Das Bayerische Rote Kreuz, das für die Rettungswache in Burgkunstadt un den zusätzlichen Standort in Zettlitz zuständig ist, möchte eventuelle Mehrkosten ersetzt haben, ist aber ebenfalls aufgeschlossen.