Dass man zur Pralinenherstellung nur eine Pralinengabel und ein Küchenthermometer braucht, lernten die Teilnehmer im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Freilich war auch Geduld gefragt.
Pralinen dürften die edelste Form der Schokolade sein. Wie Pralinen selbst hergestellt werden, das zeigte Monika Gerner, Hauswirtschaftsmeisterin und Ernährungsfachfrau in der Lehrküche des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Der Schlüssel zu einer guten Praline ist eine gute Kuvertüre", erklärt Gerner. Zu deren Herstellung sind keine speziellen Geräte notwendig. Eine Pralinengabel und ein Küchenthermometer genügen. Gefüllt werden sie mit einer weichen Canache, einer Creme aus Kuvertüre und Sahne, die sich noch mit Aromen oder Gewürze abrunden lässt.
Sorten trennen
Bei der Lagerung sollte beachtet werden, dass Pralinen leicht Gerüche annehmen und ihren Eigengeschmack verlieren können. Sie sollten nach Sorten getrennt aufbewahrt werden, rät die Expertin.
"Damit Eierlikörpralinen nicht nach Chili schmecken." Nach der theoretischen Einführung geht es an die praktische Herstellung. Dazu hat Monika Gerner eine Auswahl aus sieben verschiedenen Pralinenrezepten zusammengestellt und die Zutaten an den verschiedenen Arbeitsplätzen in der großen Lehrküche im ersten Stock des Amtes bereitgelegt. Zur Auswahl standen Mozart-Pistazien-Würfel, Cappuccino-Pralinen, weiße Schoko-Crossis, Portweinpflaumen, Espressokugeln, Whiskykugeln, Chili-Konfekt und Orangen-Zimt-Trüffel. Je nach Rezept mussten zunächst die Zutaten zerkleinert oder bei gefüllten Pralinen die Füllungen hergestellt werden.
Whisky und Blattgold
Tetyana Langbein hat sich für Whiskykugeln entschieden, ein Rezept das am Schluss noch mit Blattgold verziert wird. "Das ist schon Kunst", sagt die gebürtige Ukrainerin.
Wie Tetyana Langbein möchte auch Andrea Schaller etwas Neues lernen. "Kuchen backen kann jeder, aber Pralinen machen, das ist schon etwas Besonderes", sagt die 38-Jährige aus Coburg. Zudem eignen sich selbst hergestellte Pralinen wunderbar als persönliches Geschenk.
Alexander Leikeim ist der einzige Mann in der Frauenrunde. Der 75-Jährige Lichtenfelser bäckt gerne und möchte sein Repertoire um Pralinen ergänzen. "Daheim hab ich es schon einmal probiert", sagt der Hobbybäcker. Jetzt möchte er lernen wie es richtig geht. Seine Gruppe hat sich für die Herstellung von Portweinpflaumen entschieden. Dabei handelt es sich um in Portwein eingelegte Pflaumen, die eine Hülle von Marzipan und weißer Kuvertüre erhalten. Beim Verkneten des Marzipans mit Puderzucker ist Alexander Leikeim offenbar in seinem Element. "Na freilich macht es Spaß", sagt er und lacht.
Akkurates Arbeiten
Am Herd ist Konzentration und akkurates Arbeiten gefragt. Die Zartbitterkonfitüre darf nicht wärmer als 31 Grad werden. Bei Weißer- und Vollmilchkonfitüre sind es nur 28 Grad. Wird die Schokoladenmasse wärmer als gewünscht, besteht die Gefahr, dass sie einen Grauschleier bekommt. "Und das gefällt uns nicht", erklärt Gerner. Dem Geschmack macht es keinen Abbruch, aber bekanntlich isst das Auge mit. An den einzelnen Arbeitsplätzen in der Lehrküche wird fleißig gearbeitet. Nach einer knappen Stunde sind die meisten Kreationen fertig. Und manch eine Teilnehmerin muss sich eingestehen, dass die Herstellung mit viel Arbeit und einigen Mühen verbunden ist. Auch das Einfüllen der Füllungen in die Schokoladenhohlkörper erweist sich als Geduldsspiel. Am Ende sind alle 20 Teilnehmerinnen und Alexander Leikeim mit dem Ergebnis zufrieden Die Herstellung von Pralinen war Teil einer Veranstaltung mit der der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung seine Mitglieder auf das kommende Weihnachtsfest einstimmt.