Die Gemeinde Ebensfeld kaufte das "Neuner"-Areal, um das Anwesen in den kommenden Jahren wieder mit Leben zu erfüllen. Der Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich dabei auf rund 150 000 Euro.
"Wir haben das Anwesen gekauft", sagte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) am Mittwoch in einem Pressegespräch über das Ergebnis des nichtöffentlichen Teils der Gemeinderatssitzung. Die Entscheidung sei mehrheitlich über alle Fraktionen hinweg getroffen worden, fügte er hinzu. Die Regierung von Oberfranken fördere dies über ein Leerstandsmanagement-Programm mit 80-prozentigem Zuschuss, so dass sich der Eigenanteil der Gemeinde für den Kauf des "Neuner"-Anwesens auf ca. 150 000 Euro belaufe, erklärte Storath.
"Ich möchte das Areal beleben", sagte der Bürgermeister über die zentral in der Ebensfelder Ortsmitte gelegenen Gebäude. Erster Schritt sei die Wiedereröffnung der Gaststätte unter dem Namen "Weißes Lamm", wie der Gasthof ursprünglich hieß. Ein Pachtvertrag für die Gaststätte werde nun vorbereitet. Die Gemeinde habe bereits einen Interessenten, der den Gasthof betreiben möchte. Dennoch erfolge in den nächsten Tagen eine öffentliche Ausschreibung zur Verpachtung des Lokals. Bernhard Storath ist zuversichtlich, dass der Gasthof bereits in diesem Jahr wieder seine Pforten öffnen wird. Diese Gaststätte werde den Ortskern weiter beleben, fügte er an.
Was die denkmalgeschützten Gebäude betreffe, bestehe kein Handlungsbedarf, fuhr er fort. Dazu zähle der Fachwerkbau der alten Apotheke sowie das Brauhaus. Abbruchreif sei hingegen eine alte Scheune, in der sich früher die Abfüllerei befunden hat.
Reizvoll sei die Nähe zum Pfarr- und Jugendheim sowie zum Kirchplatz. Das Gartengrundstück auf dem rund 3000 Quadratmeter großen "Neuner"-Areal sollte in das noch zu erarbeitende Nutzungskonzept eingebunden werden. Bernhard Storath sagte, er denke darüber nach, ob eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren auf den durch Abriss frei werdenden Grundstücken angesiedelt werden könnte, "weil wir da noch nichts haben". Hierbei sei kein Aktionismus angesagt: "Wir machen das sauber im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir suchen uns jemanden, der's machen möchte und treffen mit dem eine Vereinbarung."
Zu überlegen sei zudem, ob ein Teil des Hortes auf diesem Areal untergebracht werden kann, denn der Hort platze derzeit aus allen Nähten. So könne vermieden werden, den Hort komplett ins Schulgebäude zu verlagern. Doch die Details würden mit dem Nutzungskonzept erst noch erarbeitet.