Schnäppchenjäger sollen in Seubelsdorf Heimwerker ersetzen. In den alten "Toom" zieht ein Sonderpostenmarkt.
Keine Einwendungen, nur Zustimmung. So schnell kann es gehen. Mit dieser Abstimmung des Stadtrates ist der Weg für einen neuen Sonderpostenmarkt in Lichtenfels geebnet. Die neuen Nutzer der alten Hallen werden unter dem Namen "jawoll" Schnäppchen anbieten. Von der Zentrale in Soltau aus werden inzwischen bundesweit 53 solcher Märkte betreut.
Das Konzept besteht aus der Zielmarke "supergünstig". Dafür schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage: "Offensive Preispolitik, ein solides Grundsortiment von Artikeln des täglichen Bedarfs sowie überraschende Sonderposten zu äußerst günstigen Preisen sind unser Rezept für Wachstum."
Für das rasante Wachstum des Unternehmens werden attraktive Standorte in Kommunen ab 20 000 Einwohnern gesucht. Offenbar sind die Verantwortlichen im Lichtenfelser Stadtteil Seubelsdorf fündig geworden.
Das Gebäude steht leer, seit der Toom-Baumarkt zum 31. Oktober vergangenen Jahres schloss. Damals waren 25 Mitarbeiter betroffen. Zwei Gründe seien nach Aussage der Pressesprecherin von Toom damals ausschlaggebend für die Schließung gewesen: Zum einen sei die Größe des Marktes zu klein, auf der anderen Seite habe eine allgemeine wirtschaftliche Perspektive gefehlt. Toom gehört zur Rewe-Gruppe.
Firma sieht eine Perspektive "Jawoll" hingegen sieht eine Perspektive in Lichtenfels. "Wir sind spezialisiert auf Warenüberhänge, Lagerräumungen, geplatzte Aufträge, Finanzierungsschäden, Saisonreste, kurze MHD´s (Mindesthaltbarkeitsdaten; die Red.), Sortiments- und Verpackungsumstellungen, Versandhausüberbestände und Importe aus aller Welt. Dank einer ausgeklügelten Logistik sind diese Artikel bereits kurze Zeit später in den Jawoll-Märkten verfügbar und in unserem Onlineshop abrufbar", schreiben die neuen Nutzer über ihre Philosophie.
Die Nutzungsänderung durch die Mitglieder des Stadtrates war notwendig, weil das bisherige Gelände und die Hallen nur als "Baumarkt" genutzt werden durften.
Nachdem nach der öffentlichen Auslegung der neuen Pläne nicht eine einzige Anregung, oder irgendwelche Bedenken bei der Stadt eingegangen waren, war der Beschluss nur noch Formsache. Alle Stadträte hoben die Hand und stimmten für die Änderung. Der Weg für Sonderposten ist nun frei.