Lieder direkt aus dem Alltag

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Ein Mann,der Lieder macht und den Zuhörern etwas zu sagen hat: Udo Langer (links) bei der Vorstellung seiner CD " Hellwach", auf der Marco Hofmann (rechts) auf der Gitarre zu hören ist Fotos: Gerda Völk
Ein Mann,der Lieder macht und den Zuhörern etwas zu sagen hat: Udo Langer (links) bei der Vorstellung seiner CD " Hellwach", auf der Marco Hofmann (rechts) auf der Gitarre zu hören ist Fotos: Gerda Völk
 

Udo Langer stellte in Burgkunstadt seine neue CD "Hellwach" vor. Sie entstand bei den Arbeiten zu einem Musical und weist den Liedermacher als einen Menschen aus, der in jeder Hinsicht den richtigen Ton trifft.

Gut 140 Menschen waren zur Vorstellung von Udo Langers jüngster CD "Hellwach" erscheinen. Der Komponist, Songwriter und Interpret selbst war anwesend und auch die Musiker. An diesen Abend schlüpft Markus Häggberg in die Rolle des Moderators und stellt die Fragen, die sicher mancher aus dem Publikum gerne selbst gestellt hätte.
Beispielsweise über die Entstehungsgeschichte der CD. "Ursprünglich war das anders geplant", erzählt Langer. Zunächst sollte sein neues Musical "Rosas Geheimnis" herauskommen. Dann habe sich im Sommer letzten Jahres die Situation ergeben, dass der erste Titel der CD entstanden ist, dann der zweite und alle weiteren. Insgesamt befinden sich auf Langers "Hellwach-CD" zwölf Lieder, die der Komponist im Laufe des Abends live vorstellte.
Manche Lieder brauchen Monate oder Jahre bis sie fertig sind. "Andere sind ein Geschenk des Augenblicks", sagt Langer.
Die Texte sind aus dem Leben gegriffen, aus privaten Erlebnissen und Beobachtungen heraus. Sogenannte Füllstücke gibt es auf seiner "Hellwach-CD" nicht. Dafür ist das jeweilige Entstehungsdatum angegeben.
 


"Bauer sucht Jauch"

Ein Text aus dem Alltagsleben ist "Bauer sucht Jauch". Darin thematisiert der Burgkunstadter Songschreiber die Medienlandschaft. "Wenn ich Geld hätt', würd' ich wohl die Heidi Klum verklagen", heißt es in der ersten Zeile. Es geht um die Art und Weise, wie der Model-Nachwuchs bei Castingshows zuerst niedergemacht gemacht und dann wieder aufgebaut wird. Die Botschaft, die diese Streifen vermitteln: Bring jemand zum Weinen, dann bist du gut.
Langers Texte, gepaart mit eingängiger Musik, sind mitten aus dem Leben gegriffen. Wie beispielsweise das im März entstandene Lied "Danke", mit dem er seinem Vater zum 80. Geburtstag eine besondere Ehre erwiesen hat. Kritische Gedanken werden dagegen in seinem Lied "Died on the fields of honour" laut, einer Art Antikriegslied. Die Menschheit sei heute keinen Deut besser als im Mittelalter, nur, dass sie heute hochgerüstet ist.


Aus den Fugen geraten

Diese aus den Fugen geratene Weltordnung drückt sich auch in dem Bild zum Lied aus. Mit der CD sind auch passend zum jeweiligen Liedtext großformatige Bilder entstanden, die allerdings nicht verkäuflich sind und daher als Poster in der CD eingebettet wurden. Langer war die Visualisierung der Songs wichtig.
Augenfällig wird dies im Bild zum Lied "Die Erkenntnis". Ein Song, der an einem Samstag im August frühmorgens um fünf entstanden ist und zu der Einsicht kommt, dass die Liebe die Welt eint. In beinahe jedem Bild ist ein Herz zu sehen, manchmal leuchtend rot, ein anderes Mal nur angedeutet.
Intensive und freundschaftliche Beziehungen sind Langer auch bei seinen musikalischen Begleiter wichtig. Mit Andi Herold (Schlagzeug) hat er bereits in den 80er Jahren beim Baur Versand zusammengearbeitet und später auch gemeinsam in einer Band gespielt. Auch der Saxophonist und Profimusiker Walter Wachter aus Nürnberg begleitet ihn schon seit Jugendtagen. In den 60er Jahren haben beide sogar mit einer Combo in den USA gespielt.


Glücksfall an der Gitarre

Den Gitarristen Marco Hofmann, den jüngsten seiner musikalischen Begleiter, bezeichnet Langer als einen Glücksfall. Im Gegenzug gesteht Hofmann, dass er Langers Lied "Schönheit der Nacht" bereits als 16-Jähriger im Kinderzimmer auf der Gitarre nachgespielt hat.
Mit dem Song "Erzähl mir vom Sommer" endete die CD-Vorstellung. Ein Lied, welches auch helfen soll, den Winterblues zu vertreiben. Damit wäre es eigentlich schon gewesen, aber das Publikum wollte noch eine Zugabe. Am Ende singen alle den Refrain eines Liedes mit.
"Seid immer hellwach und im Herzen voller Liebe". Was macht da ein bisschen Schneegestöber auf dem Heimweg?