Die Filiale in der Bamberger Straße in Bad Staffelstein schließt in drei Wochen. Dem Discounter ist an dem jetzigen Standort schlicht der Platz ausgegangen - gleichzeitig konnte das gegenüberliegende E-Center seine Verkaufsflächen ausbauen.
"Was? Echt jetzt? Ich fahr' doch nicht extra bis nach Lichtenfels!" Das murmelt eine Kundin, bevor sie mit dem Einkaufswagen in die Lidl-Filiale in der Bamberger Straße verschwindet.
"Wir schließen" steht auf zwei Schildern am Eingang des Discounters. Am Samstag, 27. Juni, um 20 Uhr soll es so weit sein.
Die elf Angestellten, darunter zwei Vollzeitstellen, werden auf die umliegenden Filialen verteilt. Grund für die Schließung soll die fehlende Möglichkeit einer Erweiterung der Lager- und Verkaufsfläche sein. Eine Frage des Standortes also.
Vor gut drei Monaten, am 24. März, hatte gegenüber der Lidl-Filiale das neue, umgebaute E-Center eröffnet.
Sowohl Edeka, als auch Lidl hatten Anfang 2013 einen Bauantrag bei der Stadt eingereicht - beide wollten ihre Flächen erweitern.
Dem Edeka-Markt wurde damals vom städtischen Bauausschuss die Genehmigung erteilt, seine bislang 1800 Quadratmeter um 400 Quadratmeter zu erweitern - entsprechend dem Platz der ehemaligen Drogerie "Ihr Platz", die im Zuge der Schlecker-Insolvenz damals ihr Geschäft aufgeben musste.
Vor allem im Innenbereich wurde dann auch umgebaut - entstanden sind eine separate Leergut-Annahme und ein größeres Bäckerei-Café im Eingangsbereich mit zahlreichen Sitzplätzen.
Als der damalige Edeka-Marktleiter Stefan Proschwitz jedoch nicht mehr in das Geschäft investieren wollte, übernahm die Familie Werner das E-Center. Marina und Bernhard Werner leiten gemeinsam mit ihrem Sohn Christian vier weitere Edeka-Märkte - in Michelau, Lichtenfels und Burgkunstadt.
Die geplante Erweiterung des Discounters hingegen - von bislang 790 auf 927 Quadratmeter - wurde im April 2013 vom Bauausschuss mit der Begründung abgelehnt, dass durch eine Vergrößerung der Verkaufsfläche des Discounters zu viele Parkplätze wegfallen würden.
Statt 40 Stellplätze hätte Lidl aufgrund der größeren Fläche 48 Parkplätze vorweisen müssen. Insgesamt wären durch den Umbau und die damit einhergehende Verlegung der Unterstände für die Einkaufswagen 23 Parkplätze weggefallen - die künftige Zahl von 227 Stellplätzen hätte somit um zehn Stück unter der vorgeschriebenen Grenze gelegen.
Man wollte die ohnehin angespannte Parksituation nicht noch verschärfen, sagte damals der Staffelsteiner Stadtrat Harald Konietzko (SPD).
Insgesamt gibt es zurzeit vier Discounter im Stadtgebiet. Im Norden, in der Lichtenfelser Straße, haben sich Aldi und Norma niedergelassen. Im Süden, in der Bamberger Straße, baut der Netto-Markt gerade seinen Eingangsbereich um und erweitert die Fläche damit um ein kleines Stück.