Lichtenfels hat eine neue Königin

2 Min
Helena Scherer wird in den kommenden zwei Jahren die Lichtenfelser Korbstadtkönigin sein. Foto: Jan Koch
Helena Scherer wird in den kommenden zwei Jahren die Lichtenfelser Korbstadtkönigin sein. Foto: Jan Koch

Am Dienstag hat Bürgermeisterin Bianca Fischer die neue Korbstadtkönigin der Öffentlichkeit präsentiert. Ihr Name: Helena Scherer. Ab Samstag wird die 21-Jährige Lichtenfels auf dem Korbmarkt und Messen vertreten.

Das hätte sich Helena Scherer als Kind wohl nicht träumen lassen. Am Dienstag saß die 21-Jährige im historischen Sitzungssaal des Lichtenfelser Rathauses und wurde von Bürgermeisterin Bianca Fischer als neue Korbstadtkönigin der Öffentlichkeit vorgestellt. Das ist sie also nun, Helena Scherer, die Christina I. ablösen wird.

Helena I. wird ihr offizieller Name sein - mit der Betonung auf der ersten Silbe, bittet sie, wie bei Helena von Troja.
Geboren und aufgewachsen ist die Königin in spe in Lichtenfels. Hier ging sie zur Schule, machte ihr Abitur dann aber in Bamberg. Seit eineinhalb Jahren studiert sie Grundschullehramt in Regensburg. Zeitprobleme werde sie mit ihrem neuen Amt nicht bekommen: "Am Wochenende bin ich ja da, da gibt es mit meiner Aufgabe als Korbstadtkönigin hoffentlich keine Probleme", sagte Helena Scherer.

Von Erfurt aus ins Saarland

In den kommenden Wochen und Monaten wird
sie jedenfalls weit herumkommen. Erst kommt der Korbmarkt, dann geht die Zeit der Tourismusmessen los. "Anfang November ist eine Reisemesse in Erfurt. Im Februar geht es dann nach Hannover, Mitte März nach Sankt Ingbert im Saarland und dann auf eine Messe irgendwo im Rhein-Main-Gebiet", zählt Harald Fischer, Leiter des Tourismus- und Kulturamtes der Stadt Lichtenfels, auf.

Helena Scherer erinnert sich noch gut daran, wann sie die mehr oder minder royale Aufgabe ins Auge gefasst hatte: "Ich wollte schon als Kind Korbstadtkönigin werden. Jetzt bin ich alt genug und habe das Abitur hinter mir. Jetzt passt es." Ein schönes Kleid, eine Krone und alle Leute werden sie ansehen. Was sie als Kind noch bewundert hat, macht sie heute ein wenig nervös. Vor allem die vielen Leute. Die Bürgermeisterin versuchte aber, sie zu beruhigen: "Das Publikum am Korbmarkt ist eigentlich sehr dankbar." Dennoch, wo es bis zu ihrer offiziellen Krönung nur noch einige Tage sind, steigt bei ihr die Aufregung. "Ich denke den ganzen Tag daran. Hauptsache, es regnet am Samstag nicht, ich schau' schon immer auf den Wetterbericht." Damit sie sich ein Bild davon machen kann, was auf sie zu kommt, hat sich Helena Scherer mit ihrer Vorgängerin in letzter Zeit mehrmals ausgetauscht: "Ich bin viel in Kontakt mit Christina. Außerdem lese ich wahnsinnig viel."

Drei potenzielle Königinnen

Vor allem in Sachen Korbflechterei braucht sie noch einige Nachhilfestunden, weil weder sie noch ihre Familie damit etwas zu tun haben. Jedenfalls mag sie Geflochtenes und will auch noch einiges darüber lernen. "Selbstverständlich bekommt sie von uns einen Flechtkurs, wie alle anderen Königinnen vor ihr auch", sagte Harald Fischer. Dass Helena die neue Korbstadtkönigin wird, hat eine Jury, bestehend aus Bianca Fischer, Citymanager Werner Schiffgen, Bernd Witzgall und Harald Fischer, entschieden.

Zwischen fünf und zehn Bewerberinnen gebe es jedes Jahr, sagt Harald Fischer. Viele der jungen Frauen würden aber schon nach dem ersten Telefonat ihre Bewerbung zurückziehen, weil sie nicht genügend Zeit dafür hätten: "Wenn ich über Lichtenfels nichts weiß und auch am Wochenende keine Zeit habe, dann ist die Bewerbung natürlich unglücklich", resümiert Bianca Fischer. Drei Bewerberinnen haben es letztlich in die engere Auswahl geschafft. Die Entscheidung fiel dann "nach Augenschein und aufgrund der persönlichen Einschätzung", sagt Harald Fischer.

Großeltern haben es erst vor Kurzem erfahren

Wie es ihre Familie und ihre Freunde finden, dass sie in den kommenden beiden Jahren ein gekröntes Haupt sein wird? "Die werden alle überrascht sein", sagt Helena Scherer, denn die meisten wüssten noch gar nichts davon. Schließlich sollte die Neuigkeit so lange wie möglich geheim bleiben. Klar, ihre Eltern seien schon etwas länger eingeweiht, räumt Helena Scherer ein, ihre Großeltern wüssten aber erst seit Kurzem davon.
Am frühen Samstagnachmittag (voraussichtlich zwischen 14 und 15 Uhr) wird Helena Scherer vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann gekrönt. Ihr Kleid ist auch schon fertig geschneidert. Wie es aussieht, soll aber eine Überraschung sein. Nur so viel: "Ich habe mir von anderen sagen lassen, dass es mir steht."