Lichtenfels Amtsgericht bekommt Archiv

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Auf der linken Seite des Amtsgerichts ist der Neubau eines Archivgebäudes mit Verbindungsgang zum Hauptgebäude geplant. Die markante Kastanie bleibt erhalten. Foto: Gerda Völk
Auf der linken Seite des Amtsgerichts ist der Neubau eines Archivgebäudes mit Verbindungsgang zum Hauptgebäude geplant. Die markante Kastanie bleibt erhalten.  Foto: Gerda Völk

Das geplante Zweckgebäude mit Flachdach muss 1600 Meter laufende Akten beherbergen.

Im Sommer 2013 drang Wasser in die Kellerräume des Amtsgerichts ein. Seitdem lagern die Akten des Grundbuchamtes in einer langen Containerreihe auf dem hinteren Teil des Geländes. Im März 2016 plant der Freistaat Bayern den Neubau eines Archivgebäudes, in dem sowohl das Archiv als auch die Büroräume des Grundbuchamtes untergebracht sind. Geplant ist ein 42 Meter langer und 7,5 Meter breiter eingeschossiger Bau, der mit einem Zwischengang mit dem Hauptgebäude verbunden ist. Mit dem Bauantrag befasste sich der Bauausschuss am Dienstag.
Vorgesehen ist auch eine Begrünung des Flachdaches, wie Johannes Gründel, Richter am Amtsgericht auf Nachfrage mitteilte. Auch die mächtige Kastanie soll erhalten bleiben. Selbst wenn es mittlerweile das digitale Grundbuch gibt, so müssten die Grundakten auf Dauer aufbewahrt werden, sagte Gründel. In Lichtenfels sind das immerhin 1600 Meter laufende Akten.
Bauausschussmitglied Helmar Zipp (SPD) bezeichnete den geplanten Flachbau als störenden Klotz und regte eine Anpassung mit Fachwerk an. Bürgermeister Hügerich wies darauf hin, dass es letztlich ein Zweckbau ist.
Der zunehmende Durchgangsverkehr belastet auch die Bürger im Landkreis Lichtenfels. Bei seiner Sitzung am Montag hatte sich der Bauausschuss gleich mit zwei Anträgen zum Thema zu beschäftigen: Dem Antrag der Wählervereinigung Leuchsental Jura und der SPD auf Errichtung einer Ortsumgehungstraße in Rothmannsthal und dem Antrag von Stadtrat Bernhard Christoph (Bündnis 90/Die Grünen) auf Errichtung einer Querungshilfe in der Ortsmitte von Klosterlangheim.
In Rothmannsthal geht es um die Engstelle im Ort, die den Bürgern Sorgen bereitet. Johannes Oppel (WLJ) sprach von einer Gefahrenstelle, "die endlich einmal angegangen werden muss". Wenn bei einem Landtechnik-Händler große Landmaschinen angeliefert werden, dann kämen die Lieferfahrzeuge kaum an der Engstelle vorbei, klagte Oppel. Teilweise werde die Engstelle bis zu 25 Minuten blockiert. Eng werde es auch, wenn sich schwere Lastwagen aus den in der Nähe gelegenen Steinbrüchen begegneten. Komme es an der Engstelle zu einem massiven Stau, dann könnten im Ernstfall die Hilfsfristen nicht eingehalten werden. Ein Gefährdungspotenzial sah Oppel auch für die Schulkinder, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit. Per Unterschriftenliste sprachen sich 85 Rothmannsthaler für den Bau einer Umgehungsstraße aus. Da es sich um eine Kreisstraße handle, sei auch der Kreis zuständig, erläuterte Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD). Als nächsten Schritt soll der Antrag von WLJ und SPD gemeinsam mit der Unterschriftenliste ans Landratsamt gehen.


Temporeduzierung möglich?

Die zunehmende Belastung durch den Durchgangsverkehr ist auch in Klosterlangheim ein Thema. Im Zuge der Dorferneuerung sollte laut Grünen-Stadtrat Bernhard Christoph über eine Querungshilfe nachgedacht werden. Nach Ansicht von Hügerich biete sich jetzt die Chance, die Möglichkeiten auszuloten, die lzu einer Reduzierung der Geschwindigkeiten führen könnten.
Neben privaten Bauanträgen und Bauvoranfragen genehmigte das Gremium auch den Bauantrag der Firma Siegfried Hofmann Werkzeugbau auf Errichtung einer Lagerhalle An der Zeil 2. Das Gebäude umfasst eine umbaute Fläche von 180 Quadratmeter.
Weiter teilte Bürgermeister Hügerich mit, dass sich die Stadt der Stellungnahme des Landkreises anschließt und ebenfalls den geplanten Netzausbau von Altenfeld über Würgau nach Ludersheim (P 44 mod.) ablehnt. Der Landkreis sei heute schon überdurchschnittlich mit Stromleitungen belastet.