Legenden und Wahrheiten

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Die Parforcegruppe des Bayerischen Jagdschutz- und Jägervereins Lichtenfels und Basilikaorganist Georg Hagel (Zweiter von rechts) gestaltete die Hubertusmesse in der Basilika Vierzehnheiligen.Andreas Welz
Die Parforcegruppe des Bayerischen Jagdschutz- und Jägervereins Lichtenfels und Basilikaorganist Georg Hagel (Zweiter von rechts) gestaltete die Hubertusmesse in der Basilika Vierzehnheiligen.Andreas Welz
Vor der Basilika blies die Fürst-Pless-Horn Bläsergruppe aus BadStaffelstein traditionelle Jagdsignale.Andreas Welz
Vor der Basilika blies die Fürst-Pless-Horn Bläsergruppe aus BadStaffelstein traditionelle Jagdsignale.Andreas Welz
 

Jagdliche Bläsergruppen gestalteten die Hubertusmesse in der Basilika Vierzehnheiligen.

Zu einem christlichen Brauch sind die Hubertusmessen geworden, bei der Jäger und Freunde des Waidwerks mit Blasinstrumenten den musikalischen Teil des Gottesdienstes gestalten. Seit vielen Jahren wird die Messe auch in der Basilika Vierzehnheiligen gefeiert. Die Parforcegruppe des Bayerischen Jagdschutz- und Jägervereins Lichtenfels beeindruckte am vergangenen Samstag mit kräftigem Hörnerklang. Die Bläser und Bläserinnen wurden vom Basilikaorganisten Georg Hagel an der Orgel begleitet. Vor der Basilika blies die Fürst-Pless-Horn Bläsergruppe aus Bad Staffelstein vor und nach dem Gottesdienst traditionelle Jagdsignale.

Franziskanerpater Stanislaus Wentowski mahnt in seiner Predigt zur Abkehr von einer unverantwortlichen Jagd und zur Hinwendung an die pflegliche Behandlung der von dem Menschen anvertrauten Tier- und Pflanzenwelt. Um die Schöpfung zu erhalten, müssten die Jäger regulieren und das Gleichgewicht wieder herstellen. Erheitert waren die Gläubigen, als der Pater eine Flasche "Jägermeister" emporhielt. Er wolle nicht für den Kräuterlikör werben, doch auf dem Etikett stehe der Leitsatz der Jäger und Heger: "Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich's gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt".

Pater Stanislaus gab dann die Legende vom Heiligen Hubertus wieder. Der zunächst noch ganz und gar nicht heilige Hubertus sei auf die Jagd gegangen, habe einen Hirsch erblickt und seine Armbrust auf ihn angelegt. Da sei das Tier plötzlich stehen geblieben, habe sich umgedreht und zwischen seinem Geweih sei ein strahlendes Kreuz erschienen. "Hubertus, ich erlöse dich und dennoch verfolgst du mich", ertönte eine Stimme. Daraufhin habe Hubertus seine Waffe weggeworfen und mit seinem alten Leben gebrochen.

Natürlich könne man sagen, es sei eine fromme Legende, so der Geistliche. Doch in den Legenden seien gewisse Wahrheiten verborgen. "Jeder von uns hat eine Aufgabe zu erfüllen. Ihre ist es, für den Wald und die Tiere zu sorgen, ohne etwas davon zu vernachlässigen.", schloss der Pater seine Predigt. Mit "Waidmanns Heil" beendete Pater Stanislaus seine Ansprache.

Organist Georg Hagel integrierte meisterhaft die symphonische Großorgel in den Klang der Hörner und füllte das gewaltige Raumvolumen der Basilika. Tonsicherheit und Freude an der Musik prägten die Interpretationskunst der Waidmänner. Nach der Wandlung ertönten die Glocken. Auch diese instrumentale Besonderheit beherrschen die Bläser mit wechselvollen tiefsten und höchsten Tönen. Nach dem "Agnus Dei" und dem Segen wechselten sich Gemeinde, Bläser und Orgel ab. Zum Auszug erklangen noch einmal die Hörner mit der Hymne an den heiligen Eustachius.

Die Hubertusmesse wird am Freitag, 10. November, um 19 Uhr, in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Isling und am Freitag, 17. November, um 18 Uhr, in der Hankirche Prächting wiederholt. Die Mitwirkenden sind Petra und Jürgen Treuter, Martina Neu, Sylvia Tempel, Ingrid und Uwe Hollfelder, Peter Gänsler, Peter Neu, Lorenz Wagner, Hermann Mäusbacher, Volker Pohl, Hermann Angermüller, Andreas Winkler und Zdenek Fiala (musikalische Leitung).