Das Bamberger Ensemble Chapeau Claque gastierte mit dem Stück "Michel in der Suppenschüssel" in Bad Staffelstein. Der Auftritt war eigentlich unter freiem Himmel in Horsdorf geplant, wegen des Wetters wurde jedoch umgeplant.
Wer ist das? Fünf Jahre alt, barfüßig, blonde Haare unter einem viel zu großen Käppi, verschmitztes Lausbubengesicht und viele geschnitzte Holzmännchen im Schuppen? Das kann nur Michel aus Lönneberga sein, der Held aus Astrid Lindgrens Erzählungen. Dass der nur Streiche im Kopf hat, weiß jedes Kind. Die Kinder aus dem Evangelischen und dem Katholischen Kindergarten Schönbrunn sowie die Grundschüler aus Frauendorf durften am Freitagvormittag bei der Theateraufführung "Michel in der Suppenschüssel" in Horsdorf dabei sein. Zu Gast war das Ensemble Chapeau Claque aus Bamberg.
Seit 20 Jahren schon treten die Bamberger Schauspieler regelmäßig bei den Horsdorfer Theatertagen mit den verschiedensten Stücken auf. Zuerst gab es auch für die Erwachsenen Vorstellungen, seit zwei Jahren jedoch nur noch für Kinder.
Zu wenig Besucher und vor allem das Risiko mit dem Wetter (Chapeau Claque spielt normalerweise unter freiem Himmel) veranlassten den Gartenbauverein dazu, nur noch die Freitagsaufführung für Kindergarten- und Schulkinder anzubieten.
Mit den drei Schauspielern, die in mehrere Rollen schlüpften, landete Chapeau Claque einen Volltreffer. Schon beim Eingangslied klatschten die Kinder fröhlich mit. Sie freuten sich diebisch, als Michels Vater mit seiner großen Fußzehe in Michels Mausefalle trat und schimpfend durch die Stube hüpfte.
Ein Schabernack folgt dem anderen: Zahnziehen mit einem Bindfaden, die Türe vom Klo-Häuschen zusperren, obwohl Papa Anton gerade dort sitzt oder die Würste in der Vorratskammer vertilgen - vor Michel ist niemand und nichts sicher.
Doch schließlich wird er zum Helden von Kattult: Michel überlistet einen Räuber auf dem Jahrmarkt, der Polizist kann ihn dingfest machen, und Michel muss mal für einen Tag nicht in en Schuppen und zur Strafe Holzmännchen schnitzen.
Den Michel spielte Dominik Münch; seine Mutter Alma, die Magd und Klein-Ida wurde von Petra Polimeno verkörpert. Den Knecht Alfred, Vater Anton und den Polizisten stellte Holger Zessler dar.
Geplant war die einstündige Aufführung eigentlich wieder in Horsdorf auf der Wiese neben dem Spielplatz. Doch ein Blick aus dem Fenster am Freitagfrüh und die aktuelle Wettervorhersage veranlassten Gartenbauvereinsvorsitzende Monika Schmitt, sich anders zu entscheiden. Gegen 7.30 Uhr beschloss sie, das Theater nach Bad Staffelstein in die Peter-J.-Moll-Halle zu verlegen.
Mit Dieter Klecker vom TSV war bereits im Vorfeld über "Plan B" gesprochen worden, nun ging alles ganz flott: Anruf beim TSV, dann Abfahrt zur Halle, um in Windeseile 100 Stühle und Bänke für die kleinen Besucher aufzustellen.