Kein gemeindliches Einvernehmen gab es für den Antrag von zwei Bauträgern, die beabsichtigen, drei Mehrfamilienhäuser in der Eremitenstraße zu errichten.
Die Firmen Pager Immobilien aus Hochstadt und B&P Bauträger aus Marktzeuln planen, in der Eremitenstraße, auf dem Precklein-Gelände, drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 38 Wohneinheiten zu bauen. Hinzu kämen 22 Garagen und acht Carports. Diese Projekte befand der Bauausschuss als zu massiv und lehnte die Bebauung in dieser Form ab.
Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) sagte beim Lokaltermin in der Eremitenstraße, dass mit einer "fast 100 Meter langen Hausfront" zu rechnen sei, wenn das Projekt verwirklicht würde. Die Häuser mit drei Vollgeschossen und nicht ausgebautem Dach sollen in dem derzeitigen Mischgebiet errichtet werden. Nach Angaben von Stadtbaumeister Andreas Ender habe jeder dieser Wohnblocks Maße von 31,5 mal 15,99 Meter. Die Parallele zur Ivo-Hennemann-Straße, so sei geplant, soll mit Garagen zugestellt werden.
Helga Liesaus (FW) konnte sich mit den großen Baukörpern nicht anfreunden: "Dieses Thema der massiven Bebauung hatten wir in der Vergangenheit oft." Sie spielte damit auf die wuchtige Häuserfront des eben entstehenden Baukomplexes in der St.-Veit-Straße an. In dieser Form könne sie den Bauanträgen nicht zustimmen.
Kleingliedrigere Gebäude Walter Mackert (CSU) sah es ähnlich: "Es mag rein rechtlich zulässig sein, aber in die Gegend dort passt so etwas gar nicht, dort brauchen wir kleingliedrige Gebäude." Dieser Ansicht war auch der Bürgermeister. Er schlug vor, dem Bauwerber die Möglichkeit eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu bieten.
Der Bauausschuss empfahl dem Stadtrat, das gemeindliche Einvernehmen nicht zu erteilen.
Zudem wurde empfohlen, einen Bebauungsplan aufzustellen und zu prüfen, ob der Flächennutzungsplan von einem Mischgebiet in ein allgemeines Wohngebiet geändert werden kann.
Sensibles Gebiet in der Altstadt Der Umbau eines Wohnhauses im Uselhof zu einem Mehrfamilienhaus wurde im Gremium ausführlich diskutiert. Nachdem ein Anbau, der in den Stadtgraben hineinreicht, bereits abgerissen wurde und der Stadtgraben großflächig verfüllt worden ist, läuft derzeit ein Anhörungsverfahren am Landratsamt. Am Stadtgraben, so sei beantragt, soll auf den bestehenden Anbau ein Stockwerk aufgesetzt werden, erklärte Stadtbaumeister Ender. Außerdem soll eine Außentreppe hinzugefügt werden. Der Stadtbaumeister machte deutlich, dass an dieser Stelle "der Rückbau auf historische Strukturen und Einfügen ins Altstadtgefüge" angestrebt werde.
Er frage sich, wo hier Stellplätze für drei Wohneinheiten nachgewiesen werden können: "Aus unserer Sicht kann das so nicht gemacht werden." Bei dem Haus handle es sich um einen Fremdkörper.
Bürgermeister Kohmann ergänzte, dass im Stadtgraben ungenehmigte Auffüllungen vorgenommen worden seien, wobei die historische Stadtmauer angegriffen wurde. Die Stadt habe die Beteiligten nun darüber informiert, dass sie für den sensiblen Bereich des Stadtgrabens ein Vorkaufsrecht habe. Das gemeindliche Einverständnis zu dem Projekt wurde vom Bauausschuss nicht erteilt, weil das Vorhaben den städteplanerischen Zielen widerspreche, lautete die Begründung.
Die Fahrschule Herr möchte am Äußeren Frankenring, unmittelbar neben der Bahntrasse, eine Halle errichten, um ihren Lkw unterzustellen. Gegen das Gebäude mit einer Traufhöhe von 6,10 Meter, das unmittelbar neben dem Wendehammer entstehen soll, hatten die Ausschussmitglieder nichts einzuwenden, sie erteilten das gemeindliche Einvernehmen.