Kampf um Köpfe in zukunftsträchtigen Berufen

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Der 14-jährige Schüler Timo Hümmer (vorne) der Realschule Burgkunstadt, der Landmaschinenmechatroniker werden möchte, lässt sich eine pneumatische Schaltung erklären. Foto: Alfred Thieret
Der 14-jährige Schüler Timo Hümmer (vorne) der Realschule Burgkunstadt, der Landmaschinenmechatroniker werden möchte, lässt sich eine pneumatische Schaltung erklären. Foto: Alfred Thieret
Bei einem Rundgang durch die Ausbildungsmesse unterhielt sich Landrat Christian Meißner (3. v. r.) in Anwesenheit seines Stellvertreters Helmut Fischer (r.) und des Berufsschulleiters Hans-Jürgen Lichy (2. v. r.) mit Vertretern des Michelauer Automobilzulieferers SMIA. Foto: Alfred Thieret
Bei einem Rundgang durch die Ausbildungsmesse unterhielt sich Landrat Christian Meißner (3. v. r.) in Anwesenheit seines Stellvertreters Helmut Fischer (r.) und des Berufsschulleiters Hans-Jürgen Lichy (2. v. r.) mit Vertretern des Michelauer Automobilzulieferers SMIA. Foto: Alfred Thieret
 
Im Rahmen des Arbeitskurses "Technischer Produktdesigner" konstruiert hier die 14-jährige Schülerin Anna Hofmann (vorne) der Herzog-Otto-Mittelschule unter Anleitung der Auszubildenden Larissa Eller (hinten) ein Bauteil am PC. Foto: Alfred Thieret
Im Rahmen des Arbeitskurses "Technischer Produktdesigner" konstruiert hier die 14-jährige Schülerin Anna Hofmann (vorne) der Herzog-Otto-Mittelschule unter Anleitung der Auszubildenden Larissa Eller (hinten) ein Bauteil am PC. Foto: Alfred Thieret
 
Die 16-jährige Schülerin Lucy Nikol der Johann-Puppert-Schule Michelau und Johannes Dauer von der Realschule Burgkunstadt versuchen sich hier als Maurer. Foto: Alfred Thieret
Die 16-jährige Schülerin Lucy Nikol der Johann-Puppert-Schule Michelau und Johannes Dauer von der Realschule Burgkunstadt versuchen sich hier als Maurer.  Foto: Alfred Thieret
 
Marius Dinkel und Christian Schliebitz (von rechts), Schüler der Realschule Staffelstein, bauen am Stand von Robert Hofmann Ihr Möglichmacher mit Feilen und Kleben eine Ameise aus Metallteilen zusammen. Foto: Alfred Thieret
Marius Dinkel und Christian Schliebitz (von rechts), Schüler der Realschule Staffelstein, bauen am Stand von Robert Hofmann Ihr Möglichmacher mit Feilen und Kleben eine Ameise aus Metallteilen zusammen.  Foto: Alfred Thieret
 
Daniel Meyer (links), Schüler des Frankenwald-Gymnasiums Kronach, interessiert sich für die beruflichen Möglichkeiten bei der Bundeswehr. Foto: Alfred Thieret
Daniel Meyer (links), Schüler des Frankenwald-Gymnasiums Kronach, interessiert sich für die beruflichen Möglichkeiten bei der Bundeswehr. Foto: Alfred Thieret
 
Am Stand von Kaeser-Kompressoren konnten die jungen Leute ihr technisches Geschick bei der Herstellung eines Bauteiles durch Löten und Schrauben unter Beweis stellen, wie hier der 14-jährige Felix Trautmann von der Realschule Scheßlitz. Foto: Alfred Thieret
Am Stand von Kaeser-Kompressoren konnten die jungen Leute ihr technisches Geschick bei der Herstellung eines Bauteiles durch Löten und Schrauben unter Beweis stellen, wie hier der 14-jährige Felix Trautmann von der Realschule Scheßlitz. Foto: Alfred Thieret
 
Bei einem Rundgang durch die Ausbildungsmesse führte der Landrat Christian Meißner (r.) einen Arbeitsgang bei der Herstellung eines Hockers aus. Foto: Alfred Thieret
Bei einem Rundgang durch die Ausbildungsmesse führte der Landrat Christian Meißner (r.) einen Arbeitsgang bei der Herstellung eines Hockers aus. Foto: Alfred Thieret
 

Die 22. Lichtenfelser Ausbildungsmesse zog sehr viele Besucher an. Schüler konnten sich über zahlreiche Ausbildungsberufe informieren.

Mit Infoständen und Vorführungen präsentierten sich am Samstag 103 Firmen, Institutionen, Verbände und Behörden auf der 22. Ausbildungsmesse in der Staatlichen Berufsschule Lichtenfels. Hunderte von Schülern nahmen die Gelegenheit wahr, sich in Arbeitskursen oder an den Ständen der Unternehmen über bestimmte Berufsbilder zu informieren.

Hans-Jürgen Lichy, der Leiter der Berufsschule Lichtenfels, der zahlreiche Vertreter aus Industrie, Handwerk, Handel, Dienstleistung, Kommunalpolitik und viele Schüler begrüßen konnte, verwies auf den enormen wirtschaftlichen Fortschritt in der Region. Dabei nannte er als herausragende aktuelle Themen E-Commerce, 3D-Druck, die Berufsschule als "Industrie-4.0"-Projektschule und das als "Green Hospital" konzipierte neue Klinikum. Er stellte die Frage in den Raum: "Wird der Landkreis Lichtenfels das neue Silicon Valley?" Eines könne man voraussagen: dass die Betriebe und Institutionen der Region in den nächsten Jahren eine Menge qualifizierter Nachwuchskräfte benötigen, unterstrich der Berufsschulleiter.

Aber nicht nur in den hochtechnisierten und digitalisierten Bereichen brauche es gut ausgebildete Nachwuchskräfte, schließlich würden Handwerk, Handel, Dienstleistung und Sozialberufe die unverzichtbare Infrastruktur einer Region bilden.


Breite Palette

Die Ausbildungsmesse bietet eine breite Palette von über hundert Ausbildungsbetrieben und Institutionen, vom High-Tec-Unternehmen bis zur Pflegeschule, um die Nachwuchsgewinnung zu unterstützen.

Landrat Christian Meißner (CSU), der die Ausbildungsmesse eröffnete, betonte, dass die "hervorragende Ausstellerbeteiligung auch die ausgezeichnete wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis" widerspiegele. Es herrsche Aufbruchsstimmung, was sich nicht nur bei der Firma Baur als größtem Arbeitgeber im Landkreis oder dem Unternehmen "Concept Laser" mit seinem im Bau befindlichen Leuchtturmprojekt im Seubelsdorfer Industriegebiet, sondern auch bei vielen anderen Betrieben zeige.


Suche nach Mitarbeitern

Der Kampf um die Köpfe schlage immer mehr in eine Richtung aus. Die Betriebe seien auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern, so dass sich den jungen Leuten viele Chancen in beruflicher Hinsicht bieten würden. Sie hätten bei der Ausbildungsmesse die Gelegenheit, sich bei den Firmen aus erster Hand - nämlich von Auszubildenden, den Ausbildungsleitern oder sogar den Chefs - beraten zu lassen. "Wir sind auf dem Weg zur Bildungsregion, weil wir von den Grundschulen bis zu den weiterführenden Schulen Wege öffnen", betonte der Landrat.

Anschließend begab sich Meißner zusammen mit dem Schulleiter, dem Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) und weiteren Gästen auf einen Rundgang durch die weitläufige Messe.

Gleichzeitig erfolgte ein Ansturm der Schüler auf die Stände der Betriebe. Über alle Etagen verteilt machten viele Firmen auf sich und ihre Ausbildungsplätze aufmerksam. An vielen Ständen konnten die Schüler bei praktischen Übungen ihr handwerkliches Geschick beweisen. So konnte man beispielsweise unter Anleitung bei der Polstermöbelfirma Koinor mittels Bohrer und Hammer einen Hocker fertigen, bei der Maschinenfabrik Karl Eugen Fischer ein Gewinde schneiden, bei der Firma Robert Hofmann eine Ameise aus kleinen Metallteilen zusammensetzen, bei Kaeser-Kompressoren durch Löten und Schrauben einen elektronischen Würfel bauen oder sich bei dem Bauunternehmen Otto Mühlherr als Maurer versuchen.


Dienstleistung und Verwaltung

Aber nicht nur die Industrie, sondern auch die Bereiche Dienstleistung und Verwaltung haben viele interessante Berufsfelder zu bieten. So zeigten unter anderem Bankinstitute, Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Versicherungen, Krankenkassen, Bundeswehr, Polizei und die Stadt Lichtenfels und der Landkreis den Jugendlichen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten auf. Gerade in den Pflegeberufen werden Auszubildende gesucht. So sind auch noch für die im Oktober an der Berufsfachschule für Krankenpflege des Klinikums Lichtenfels beginnende Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger Plätze frei.

Zudem hatten die Schüler die Möglichkeit, bei 16 Arbeitskursen noch mehr über eine bestimmte Berufsausbildung zu erfahren und auch gleich praktische Erfahrungen zu sammeln. Sehr viele Schüler, darunter auch Asylbewerber, nutzten die Gelegenheit, sich über einen Ausbildungsberuf oder ein duales Studium zu informieren. Selten hatten aber auch die Jugendlichen eine so große Auswahl an zukunftsträchtigen Berufen zur Verfügung.