Bei Uetzing befindet sich ein Quell, aus dem ganz besonders gutes Wasser sprudelt. Das "Uetzinger Heilwasser" ist sogar historisch durch eine Sage und die Stiftung eines Kelchs belegt. Der "Königsbrunnen" ist heute das Ziel vieler Menschen, die sich dort mit Wasser versorgen.
An einer unscheinbaren Stelle, direkt neben der Straße zwischen Stublang und Uetzing, sprudelt köstliches Wasser aus der Brunnenfassung. Das Wasser hat einen so guten Ruf, dass die Menschen von weit her kommen, um das Wasser des "Königsbrunnens" in alle verfügbaren Flaschen und Fässer abzufüllen und das köstliche Nass mit nach Hause nehmen.
Ursprünglich lag die Quelle auf der anderen Straßenseite. Doch dann, als die Kreisstraße ausgebaut wurde, verlegte man ein Rohr unter der Fahrbahn, um das Quellwasser auf die andere Seite zu leiten. Vor wenigen Jahren wurde die Quelle dann mit Sandsteinen schön gefasst.
Japaner am Brunnen "Ich hab' dort sogar schon Japaner Wasser holen sehen", sagt Elmar Kerner. Der Historiker, der in Uetzing wohnt, freut sich darüber, dass so viele Leute hier her kommen, um sich Trinkwasser zu holen.
"Im Gegensatz zu Bad Staffelstein hat Uetzing eine historisch belegbare Heilquelle", scherzt er.
Goldener Becher für die Pfarrei Doch sein Scherz hat einen wahren Kern: Eine Sage berichtet davon, dass eine Königin eine Reise zu diesem Brunnen unternahm. Nachdem sie sich am Quellwasser erquickt hatte, sei sie gesund geworden. Aus Dankbarkeit habe sie der Pfarrei Uetzing jenen goldenen Becher gestiftet, mit dem sie das Wasser aus dem Brunnen schöpfte.
Dieser goldene Kelch habe nachweislich existiert, sagt Elmar Kerner, denn er tauche in den Inventaren der Pfarrei auf. Irgendwann kam er jedoch bei einem Kirchenraub abhanden und ist seither verschollen.
Erhalten blieb hingegen der Name "Königsbrunnen". Möglich wäre rein theoretisch, dass die Quelle auf dem Feld eines Mannes namens König entsprang.
Weil der Familienname König in Uetzing aber nicht nachweisbar ist, sei diese These wenig wahrscheinlich, sagt Elmar Kerner.
Wasserversorgung Uetzings In den 1960er Jahren habe die damals noch selbstständige Gemeinde Uetzing sogar erwogen, das Wasser des "Königsbrunnens" in das neu gebaute Wasserleitungsnetz einzuspeisen. Dazu hätte man das Wasser des "Königsbrunnens" jedoch bergauf pumpen müssen. Deshalb fiel die Entscheidung zugunsten der Steiger-Quelle, die oberhalb von Uetzing, Richtung Oberlangheim, entspringt.
"Es wäre schön, wenn der Brunnen so bleibt, wie er ist, so dass sich jeder hier Wasser holen kann", resümiert Elmar Kerner.