In Michelau mangelt es an Bauplätzen

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Die Gemeinde möchte das Baugebiet "Nord West III" gerne erschließen, scheitert aber an einigen Grundstückseigentümern. Foto: Gerda Völk
Die Gemeinde möchte das Baugebiet "Nord West III" gerne erschließen, scheitert aber an einigen Grundstückseigentümern. Foto: Gerda Völk

Weil Grundstücksbesitzer keine Verkaufsbereitschaft an den Tag legen, sieht Bürgermeister Fischer die Baulandentwicklung in Michelau behindert.

"Wir haben immer noch Probleme mit der weiteren Erschließung von Bauplätzen, speziell im Baugebiet Nord West III", erklärte das Gemeindeoberhaupt. Der Bürgermeister bedauerte, dass Eigentümer die dafür erforderlichen Grundstücke zwar nicht benötigen, diese aber dennoch nicht hergeben wollen. Damit werde die weitere Entwicklung im Gemeindeteil Michelau behindert.
"Wir sollten die Bürgerstiftung machen, weil immer wieder Spenden die Gemeinde erreichen." Das Thema, welches der Bürgermeister in der Sitzung des Gemeinderats ansprach, stand schon im Januar auf der Tagesordnung. Damals informierte Stephan Franke von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels über die Möglichkeiten und Vorteile einer "Bürgerstiftung Michelau". Am notwendigen Startkapital von 10 000 Euro beteiligt sich die Sparkasse mit 5000 Euro, die restlichen 5000 Euro trägt die Gemeinde. In die Stiftung können sowohl Spenden als auch Zustiftungen und Erbschaften eingebracht werden. Der Vorschlag wurde vom Gremium ohne Gegenstimme angenommen, bestätigt wurde auch die Besetzung des Stiftungsrates. Er besteht aus fünf Personen, den drei Bürgermeistern (Helmut Fischer, Dirk Rosenbauer, Jürgen Spitzenberger) sowie Stefan Fleischmann und Ute Herold.
Das vergangene Jahr hat reichlich Geld in die Gemeindekasse gespült, wie die Jahresrechnung 2017 zeigte. Der Gesamthaushalt beträgt 24,1 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 13,89 Millionen Euro und dem Vermögenshaushalt 10,23 Millionen. "Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt ist mit 3,885 Millionen Euro eine der höchsten in der Geschichte der Gemeinde", freute sich Fischer. Dies kann auch für die allgemeine Rücklage gelten, die mit 6,38 Millionen Euro ebenfalls die höchste ist, die die Großgemeinde je hatte. Der Schuldenstand beträgt 2,92 Millionen Euro. Damit ergibt sich umgerechnet eine Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 457 Euro je Michelauer. "Durch die Rücklagen sind wir quasi schuldenfrei", so der Bürgermeister.
Im gesamten Gemeindegebiet sorgen 1076 Leuchten dafür, das die Bürger bei Dunkelheit gefahrlos unterwegs sind. Davon wurden bereits 79 auf LED-Technik umgestellt. Demnächst sollen auch die verbliebenen 997 Leuchten umgerüstet werden. Die Kosten dafür liegen bei rund 365 000 Euro und würden sich, wie Bürgermeister Fischer ausführte, bereits nach achteinhalb Jahren amortisieren. Allerdings kann die Gemeinde nicht auf Zuschüsse hoffen, wie Fischer auf entsprechende Nachfrage von Gemeinderat Roland Braun (SPD) erklärte. "Weil die Gemeinde die erforderlichen Stromeinsparungen nicht schafft."
Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung im Januar fasste der Gemeinderat folgende Beschlüsse: Den Abschluss eines Ingenieurvertrages mit dem Ingenieurbüro Aumüller, Neuensee bezüglich aller notwendigen Leistungsphasen einschließlich Tragwerkplanung zur Sanierung der Mühlbachbrücke am "Plärrer" in Michelau. Das Ingenieurbüro Schneeberg und Kraus aus Igensdorf wurde mit der Planung der Sanierung des Lärmschutzwalles an der Kreisstraße LIF 2 ab der Kreuzung Richtung Schney für 12 000 Euro beauftragt. Das Ingenieurbüro S&R aus Diepersdorf bei Nürnberg wird die Planung der Erneuerung der Niederspannungshauptverteilung für die gemeindlichen Hochwasserpumpen in der Kläranlage für 20 000 Euro übernehmen. Der Auftrag für die Ausführungsarbeiten wurde an die Firma K+B E-Tech in Cham für rund 60 000 Euro vergeben.