Im neuen Schnäppchenmarkt ist fast alles fertig

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Neue Feuerlöscher und Farbe an den Wänden: Im Inneren des Marktes fehlen jetzt nur noch die Schnäppchen. Fotos: Tim Birkner
Neue Feuerlöscher und Farbe an den Wänden: Im Inneren des Marktes fehlen jetzt nur noch die Schnäppchen. Fotos: Tim Birkner
Frühling für eine Immobilie, die leer überwintern musste.
Frühling für eine Immobilie, die leer überwintern musste.
 
Der neue Markt liegt verkehrsgünstig. Die Autobahn ist nicht weit.
Der neue Markt liegt verkehrsgünstig. Die Autobahn ist nicht weit.
 
Feuerlöscher und frische Farbe
Feuerlöscher und frische Farbe
 
Letzte Arbeiten: Bald kann die Halle bezogen werden.
Letzte Arbeiten: Bald kann die Halle bezogen werden.
 
Auch das Außengelände wird der Jawoll-Markt nutzen.
Auch das Außengelände wird der Jawoll-Markt nutzen.
 
Vor der Tür sind die Parkplätze noch leer. Das soll sich ab 16. Mai ändern.
Vor der Tür sind die Parkplätze noch leer. Das soll sich ab 16. Mai ändern.
 

Ein Leerstand weniger: In Seubelsdorf zieht ein Sonderpostenmarkt in den ehemaligen Baumarkt Toom. In der Halle riecht es nach frischer Farbe - viel mehr musste auch nicht renoviert werden. Beim Personal setzt der neue Händler auf die alte Marktleiterin.

In Seubelsdorf zwischen dem Dänischen Bettenlager und dem Musikhaus Sub klafft eine Lücke. Bis zum 31. Oktober vergangenen Jahres gab es den Toom-Baumarkt. In drei Wochen, am 16.Mai, eröffnet dort ein Jawoll-Markt. Für das neue Unternehmen ist es der 55. Markt zwischen der dänischen Grenze und Lichtenfels. Hier liegt der bislang südlichste Standort.

"Wir werden die gesamte Fläche nutzen", sagt Vertriebsleiter Andreas Fredrich. Das sind rund 2500 Quadratmeter sowie das Außengelände. Vor wenigen Tagen hat er die endgültige Genehmigung bekommen. Die Zeit reicht Fredrich, denn "wir müssen keine gravierenden Veränderungen vornehmen".

Als der Toom-Baumarkt im vergangenen Oktober für immer schloss, haben 25 Mitarbeiter ihre Arbeit verloren. Fredrich möchte den neuen Markt wieder "mit 20 bis 25 Mitarbeitern" führen. "Momentan läuft das Auswahlverfahren", sagt der Vertriebsleiter.
"Es können aber immer noch Bewerbungen eingereicht werden. Kaufmännische Erfahrungen im Verkauf sind dabei von Vorteil." Interessenten können ihre Bewerbung im Lichtenfelser Markt einreichen.

Eine war bereits erfolgreich. Die ehemalige Marktleiterin des Toom-Baumarktes wird auch Marktleiterin des neuen Jawoll-Marktes. "Sie kennt die Gegend und das Gebäude, sie kennt die Menschen hier. Darauf setzen wir", sagt Regionalleiter Erwin Herzog, der im Augenblick die Bewerbungsgespräche in Lichtenfels führt. Mit Gartentisch und Laptop ist das Büro schon wieder funktionsfähig. Im Inneren der Halle sind die Wände frisch gestrichen und für den Brandschutz hängen neue Feuerlöscher an jeder Säule. Die Ware kann also kommen.

Das Sortiment besteht aus Sonderposten. Und das kann so ziemlich alles sein. Werbeleiter Ulrich Ebert erklärt das Konzept: "Geiz ist geil. Das heißt für die Industrie, dass sie immer größere Mengen produziert, um den Preis für jedes einzelne Stück zu senken."

Überproduktionen

Nur können diese Stückzahlen nicht mehr verkauft werden. "Wenn ein Schuhhersteller damit rechnet, 20 000 Paar Schuhe zu verkaufen, aber 40.000 Paar produziert, wird der Markt damit überschwemmt. Solche Überproduktionen kaufen wir auf", schildert Ebert das Prinzip. Jawoll macht das bereits seit 28 Jahren. Das Unternehmen ist damit eines der ältesten in dieser Branche in Deutschland. "Wir haben deshalb sehr gute Kontakte und einen guten Ruf", sagt Ebert.

Mit einem Blick hinter die Kulissen verrät er eines der Geheimnisse. "Es geht oft darum, dass das Geld sehr, sehr schnell fließt bei solchen Geschäften."

Solche Waren aus Überproduktion werden demnächst also auch in Lichtenfels angeboten. Garten, Technik, Konserven: das Sortiment ist breit. "Im Laufe der ersten ein, zwei Jahre werden wir es genau auf den Standort Lichtenfels abstimmen. Immer nach der Maßgabe: Was kaufen und was wollen unsere Kunden?", plant Fredrich.

Dass jeder Standort seine Eigenheiten hat, hat das Unternehmen gelernt: "Wir haben feststellen müssen, dass Mecklenburger Sauerfleisch in manchen Märkten sehr gut läuft - anderswo brauche ich das gar nicht anbieten", sagt Ebert.

Bislang war Bad Kissingen der südlichste Standort des Unternehmens aus Soltau. Jetzt folgt Lichtenfels. Natürlich spielt da auch die Lage an der Autobahn eine Rolle. "Wir setzen aus Kunden aus nah und aus fern", sagt Fredrich.