Nach Ebensfeld und Prächting stellte sich Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) den Fragen der Birkacher am Donnerstagabend im "Haus der Bäuerin".
Für Bürgermeister Bernhard Storath war es die dritte Bürgerversammlung in dieser Woche. Wie bereits bei den vorangegangenen Veranstaltungen stand ein allgemeiner Bericht zum Ortsgeschehen am Anfang. "Erlhof bekommt kein Dorfgemeinschaftshaus", scherzte der Bürgermeister. Bei nur 29 Einwohnern dürfte dies auch nicht dringend notwendig sein. In
Birkach brannte den Bürgern so einiges auf den Nägeln. "In Ebensfeld wird das Geld rausgeschmissen", kritisierte ein Bürger und nahm damit Bezug auf die größte Ausgabe der Marktgemeinde der letzten Jahrzehnte, den Neubau des Feuerwehrhauses. Man könne darüber diskutieren, ob man in Unterküps ein Dorfgemeinschaftshaus braucht, antwortete Storath, aber der Feuerschutz gehöre nun mal zur Daseinsvorsorge und damit zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Wer garantiere ihm, dass Ebensfeld kein Feuerwehrhaus brauche?, fragte der Bürgermeister in die Runde. Die Drehleiter hätte genauso gut in Bad Staffelstein oder Scheßlitz untergebracht werden können. Vor dem Hintergrund, dass es nur zehn Prozent Fördermittel gab, sei der Neubau ein Kraftakt gewesen. "Die Entscheidungen, die wir heute fällen, bekommst du sofort auf Brot geschmiert", ergänzte Storath. Dies sei anders als in Berlin oder Brüssel.
Die Gemeinde trage sich mit den Gedanken, die ehemalige Gaststätte "Jägersruh" in Döringstadt zu kaufen. Damit bewege sich Ebensfeld in einem Investitionsbereich, für den es hohe Zuschüsse gibt, so das Gemeindeobeerhaupt. Ein Thema, das der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen behandel will.
In Birkach plant die Gemeinde, im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms am "Haus der Bäuerin" eine Reihe von Arbeiten durchzuführen. Darunter die Sanierung des Daches, der Austausch der Heizung und Maßnahmen im Zuge der Barrierefreiheit. Bezüglich der Ausweisung eines Neubaugebietes in Döringstadt wies Bürgermeister Storath auf Probleme bei der Entwässerung hin. Zudem müsse noch mit dem Eigentümer geklärt werden, ob er das Grundstück verkaufen will. Der Bürgermeister rechnet mit einer Entscheidung noch vor der Sommerpause.
Die Fragen der Bürger waren breit gefächert. Sie reichten von Flüchtlingen über den Sachstand zum Bauvorhaben auf dem Grundstück der ehemaligen Tankstelle Kiesler in der Ebensfelder Hauptstraße bis zum Thema Hinterlassenschaft von Hunden. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück in der Ebensfelder Hauptstraße plant Regens-Wagner ein Wohnanlage für Menschen mit Behinderung sowie eine entsprechende Werkstatt und einen Raum für ein Café. Baubeginn wird im Laufe des nächsten Jahres sein.
"Muss er sich ich mich an den Kosten für die neue Klärschlammpresse beteiligen, obwohl er gar nicht von der Anlage profitiere?", fragte ein Bürger aus dem Weiler Erlhof. Ihm konnte Bürgermeister Storath versichern, das er ausgenommen sei. Alle anderen Bürger der Marktgemeinde würden über ein Umlageverfahren an den Kosten beteiligt.
Auch jenseits des Main beklagen sich die Bürger über auswärtige Hundehalter, die mit dem Auto anführen und ihre Hunde in der Flur laufen ließen. Laut Bürgermeister Storath soll es sogar schon Beschwerden über die Hinterlassenschaften von Katzen gegeben haben. Aber: "Um Katzen kümmern wir uns erst, wenn wir die Hinterlassenschaften von Hunden in den Griff bekommen haben."