Kinder zeigten in ihren Krippenspielen, worum es bei Weihnachten eigentlich geht. Auch musikalisch ließen sich viele Gläubige in Stadt und Landkreis Lichtenfels gerne auf das Fest einstimmen.
So voll wie an keinem anderen Tag des Jahres waren am Heiligen Abend wieder die Kirchen in und um Lichtenfels. "Weihnachten verändert Menschen" - das war der Titel des Krippenspiels am Nachmittag des Heiligen Abends in der Stadtpfarrkirche. Kinder des Meranier-Gymnasiums sowie der Grund- und Realschulen präsentierten ein nachdenkliches Stück über die Hülle und den Kern des Weihnachtsfestes. Die adventliche Betriebsamkeit unserer Tage wurde dabei ebenso in Szene gesetzt wie das Geschehen von Bethlehem vor über 2000 Jahren. Wie die Botschaft der Menschwerdung Gottes uns Heutige erreichen kann, darüber machten sich die Kinder in ihrem Stück Gedanken. Sie entdeckten, dass Gott lebt und wirkt, und dass er selbst dem mürrischsten Zeitgenossen das Herz öffnen kann.
Unerwartet ging es los: "Was wollen die denn alle hier? Haben die kein Zuhause, oder was?" Nicht etwa Maria und Josef, nein, ein Mann ohne Namen, etwas älter schon, nachlässig gekleidet, einsam, brummig, ohne Job und mit Bierflasche in der Hand war die Hauptfigur im Spiel der Kinder in diesem Jahr (Jonas Stenglein). Er trifft auf jemanden (Monika Förner), der ihm erklärt, dass Weihnachten ist, ein frohes Fest, an dem die Menschen eigentlich freundlich zueinander sein sollten. "Ach du meine Güte! Jetzt geht das wieder los. Die Leute rennen mit Paketen durch die Gegend. Aus allen Häusern dudelt Musik. Ständig läuten die Kirchenglocken. Kinder machen Lärm. Weihnachten kann mir gestohlen bleiben. Ich will meine Ruhe haben", brummt der Mann ärgerlich. Josef und seine schwangere Frau Maria suchen derweil gerade in Bethlehem eine Herberge, werden mehrfach abgewiesen und finden schließlich eine bescheidene Bleibe in einem Stall. "Komische Leute, die abends noch auf der Straße rumlaufen, hätte ich auch nicht reingelassen. Ist sowieso unverantwortlich. Der Mann soll seine hochschwangere Frau mal lieber ins Krankenhaus bringen", sagt der immer noch übel gelaunte Alte, woraufhin ihm sein Gegenüber zu verstehen gibt, dass diese Geschichte 2000 Jahre alt ist und es damals noch keine Krankenhäuser gab. Im Laufe des Spiels wird auch der alte Mann von der besinnlichen Stimmung und der Botschaft der Geburt Jesus angesteckt. Er wird ganz aufgeregt und fröhlich, als er hört, dass Jesus auch bei ihm zuhause einkehren könnte.
Nur zweimal hatte das Team geprobt und es klappte alles wie am Schnürchen. Die Organisation, Dekoration, Kulisse und Regie lagen in den Händen von Brigitte Elflein und Monika Förner. Die "Weihnachtsband", eine Gruppe, die gelegentlich auch bei Kindergottesdiensten spielt, begleitete das Krippenspiel musikalisch. Stadtpfarrer Roland Neher spendete den Segen und dankte allen Mitwirkenden.