Eine Biberburg als Hochwassergefahr

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Holger Reinlein (rechts) beim Entfernen des Biberdammes in der Lauter Foto: Feuerwehr
Holger Reinlein (rechts) beim Entfernen des Biberdammes in der Lauter  Foto: Feuerwehr

Eine Biberburg in der Lauter musste von der Feuerwehr abgetragen werden. Es wurde befürchtet, dass der Staudamm nach einem starken Regen eine Überschwemmung auslöst.

Zu einem etwas anderen Wohnhaus wurde die Feuerwehr am Sonntagabend gerufen - zu einer Biberburg.
Und das kam so: Ein Staffelsteiner Bürger hatte bemerkt, dass ein Biber im Lauterbach zwischen Horsdorf und Bad Staffelstein eine große Burg angelegt hatte. Der Mann informierte die Polizei, weil er befürchtete, dass bei einem starken Regen die Lauter über die Ufer treten und die parallel verlaufende Straße überfluten könnte. Auch die hinzu gerufenen Polizeibeamten konnten diese Möglichkeit nicht ganz ausschließen, so dass sie sich entschlossen, die Feuerwehr zu rufen und die Biberburg abtragen zu lassen.

Massive Konstruktion des Bibers

So geschah es. Feuerwehrleute aus Horsdorf und Bad Staffelstein wurden zur Biberburg beordert, um sie zu schleifen. Holger Reinlein von der Staffelsteiner Feuerwehr zog eine Wathose an und stieg in den Lauterbach, um dort mit Einreißhaken und Dunggabel gegen das stabile Bauwerk aus Naturmaterial vorzugehen. "Das war richtig massiv", sagte er über den Staudamm, den der Biber angelegt hatte. Für Holger Reinlein war der Einsatz etwas Neues: "Das war unser erster Einsatz diesbezüglich." Ungefähr eine Dreiviertelstunde arbeitete er, bis der Biberdamm so weit durchlässig war, dass das Wasser abfließen konnte und keine Gefahr mehr bestand.

Neubauten folgen umgehend

Der Horsdorfer Ortssprecher Hans-Karl Hertel spricht von drei weiteren Biberburgen, die zwischen der Autobahn und Horsdorf angelegt sein sollen. Wird eine dieser Burgen zerstört, bauen die emsigen Tiere schnell eine neue.

Die Biberburg unweit der Staffelsteiner Ellnermühle ist nicht die erste, die hier gebaut wurde, sagt Georg Ellner. Immer wieder lege der Biber seine Dämme an. Was bei einem Starkregen passiere, könne man nicht vorhersagen - zu einer Überschwemmung müsse es nicht zwangsläufig kommen, es könnte auch sein, dass das Wasser die Biberburg einfach mit fortreiße.

Der Biber, sagt Georg Ellner, habe nunmal im Lautergrund keinen natürlichen Feind; um seiner Herr zu werden, müsste man schon den Wolf wieder hier heimisch werden lassen.