Ein Instrument, das die Lichtenfelser Konzertpianisten beflügeln soll

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In Begleitung von Geigerin Gerda von Wechmar stellte Pianistin und Musiklehrerin Stella von Arnold-Havadi den neuen Flügel vor. Foto: Gerda Völk
In Begleitung von Geigerin Gerda von Wechmar stellte Pianistin und Musiklehrerin Stella von Arnold-Havadi den neuen Flügel vor.  Foto: Gerda Völk

Beethovens Mondscheinsonate erklang auf dem neuen Flügel in der ehemaligen Synagoge in Lichtenfels.

Vom japanischen Hersteller Kawai angefertigt passt der neue Flügel mit seiner Größe und seinem warmen Klang wunderbar in den Veranstaltungsraum der ehemaligen Synagoge. Im Konzert "beFLÜGELte Synagoge" wurde das neue Instrument am Sonntag zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ein Ereignis, das sich kaum ein Kulturinteressierter entgehen ließ, weshalb die Stuhlreihen wieder einmal gut besetzt waren. Ein Anlass, den sich auch Bürgermeister Andreas Hügerich nicht entgehen ließ. Die ehemaligen Synagoge sei eine der schönsten Stuben der Stadt, wenn nicht die schönste überhaupt, schwärmte der Bürgermeister. Um die Klangvielfalt und Ausdrucksvitalität des neuen Flügel zu präsentieren, hatte Stella von Arnold-Havadi, Pianistin und Klavierlehrerin an der Heinrich-Faber-Musikschule Beethovens bekannte Mondscheinsonate ausgesucht.


In Noten gefasste Briefe

Der erste Satz der Mondscheinsonate war gekennzeichnet durch leise Passagen, die im letzten Satz als furioses Finale endeten. Mit zwei Fantasiestücken für Klavier und Violine von Robert Schumann stellte sich der Flügel auch als Begleitinstrument vor. An der Violine war Gerda von Wechmar zu hören, die ebenfalls an der Musikschule unterrichtet. Die romanische Anmutung der beiden Stücke kommt nicht von ungefähr, sie sind so etwas wie in Noten gefasste Briefe zwischen Robert und Clara Schumann.
Innerhalb von 30 Minuten gelang es Stella von Arnold-Havadi das neue Instrument dem Publikum in jeder Hinsicht nahe zu bringen. "Der Flügel ist ein kleines, aber schönes Instrument. Es macht Spaß darauf zu spielen", lautet das Urteil der Pianistin. Das Publikum spendete reichlich Beifall und mancher hätte sich sicher noch über eine kleine Zugabe gefreut. Eine Besucherin würde es begrüßen, wenn es öfter Mal eine Matinee geben würde. Mit der Neuanschaffung ist auch Stadtarchivarin Christine Wittenbauer sehr zufrieden. In den letzten Monaten habe sich herauskristallisiert, dass für die Vielfalt der musikalischen Veranstaltungen ein Flügel sinnvoll wäre. Die letzten Wochen wurden mit einem Klavier der Musikschule überbrückt. Der neue Flügel der Stadt, der knapp 9000 Euro gekostet hat, wird am 14. Februar, 17 Uhr, beim Konzert "Mi tango querido - eine Liebeserklärung an den Tango" mit Bettina und Wolfram Born erneut zu hören sein.