Die Weihnachtsfeier in Schönbrunn vereint nahezu alle Einwohner.
Wenn sich eine Dorfgemeinschaft aufmacht, um gemeinsam eine Weihnachtsfeier auf die Beine zu stellen, dann ist das schon etwas Besonderes. So geschehen am Samstagnachmittag, als die örtlichen Vereine zur zweiten Dorfweihnacht in Schönbrunn einluden. Ort des Geschehens war das Anwesen der Familie Motschmann, die eine der ältesten Scheunen des Ortes besitzt.
"Rosenkinder" überraschen
Dass die Gemeinsamkeit der Dorfgemeinschaft eine Rolle spielt, wurde bereits in dem gemeinsam gesungenen Lied "Süßer die Glocken nie klingen" deutlich. Beinahe jeder in der Scheune stimmte mit ein. Einen ersten Höhepunkt des ausgesprochen vielseitigen Programms bildete der Überraschungsauftritt der "Rosenkinder". Die Jugendgruppe der Garten- und Blumenfreunde Schönbrunn brachte mit ihren Schlitten einen Hauch von Winterfeeling in die Scheune.
Auch wenn sich der Schnee derzeit noch rar macht, irgendwann wird er schon kommen. Und dann sind die Rosenkinder zumindest konditionell bestens gerüstet. Für ihren Auftritt und ihr Engagement im Verein wurde der Nachwuchs mit einem Weihnachtssäckchen belohnt.
Aus einer Bierlaune heraus sei der neu gegründete Männerchor entstanden, erklärte Harald Zillig. An einem Wochenende in der Abgeschiedenheit haben acht Schönbrunner ihre Stimmen trainiert, und das Ergebnis konnte sich hören lassen. Der neu gegründete Männerchor erfreute mit dem österreichischen Weihnachtslied "Es wird scho gleich dumpa". "Schön" lautete der Kommentar einer Besucherin. Dass es gefallen hat, zeigte allein schon der begeisterte Applaus.
Wie Ochs und Esel in die Weihnachtskrippe kamen war in einem Gedicht, vorgetragen von Michael Schnapp, zu erfahren. Es war die Sanftmut und Bescheidenheit beider Tiere, die auch das Jesuskind so schätzt.
Ein weiterer Höhepunkt der zweiten Dorfweihnacht bestand in der Aufführung des Krippenspiels "Das Fest der Liebe". Das moderne Krippenspiel thematisiert den Umstand, dass viele Menschen heute nicht mehr die ursprüngliche Bedeutung des Weihnachtsfestes kennen.
So wie Max (Elias Lind), der mit Begriffen wie Heiland, Messias oder Erlöser nichts anzufangen weiß. "Weihnachten, da kommt der Weihnachtsmann und fragt mich ob ich artig war. Wenn nicht, bekomme ich haue, sonst gibt es Geschenke", berichtet der Junge den erstaunten Figuren in der zum Leben erwachten Weihnachtskrippe. Doch selbst die Heiligen Drei Könige Kaspar (Harald Zillig), Melchior (Valentin Motschmann) und Balthasar (Oliver Hofmann) haben so ihre Problem den Hergang der Geschichte zu erklären.
Die beiden Hirten (Thomas Schramm und Luis Geldner) müssen erzählen, wie der Engel (Markus Gernert) sie zur Krippe rief, wo sie Maria (Monique Gernert), Josef (Harald Jörig) und das Kind in der Krippe fanden. Zwar waren die drei Weisen aus dem Morgenland etwas beleidigt darüber, dass der Engel zuerst die "lumpigen" Hirten zur Krippe rief, verstanden aber die Botschaft: Jeder kann an die Krippe kommen, das Jesuskind macht keinen Unterschied zwischen Arm und Reich. Die etwas andere Weihnachtsgeschichte kam bei den Zuhörern gut an, wie der begeisterte Applaus zeigte. Nach dem offiziellen Teil blieb noch ausreichend Zeit für ein gemütliches Beisammensein bei Plätzchen und Glühwein.