Die Scheunen von Schönbrunn prägen die einladende Kulisse des kleinen Ortes. Valentin Motschmann restaurierte eines dieser Gebäude. Demnächst wird in der Scheune sogar Theater gespielt.
Von Weitem fällt einem die weiße Scheune mit ihren grau bemalten Holzbalken sofort ins Auge. Sie ziert nicht nur die Reundorfer Straße, sondern lässt das Dorf zusammen mit zwei weiteren Scheunen zu einem hübschen Gesamtbild werden. Dass dieser charmante Eindruck noch immer besteht, liegt insbesondere an der im Juni 2012 begonnen Instandsetzung der alten Scheune, die sich im Eigentum der Familie Motschmann befindet. Wir waren dort und haben uns das restaurierte Gebäude angesehen.
Gründe für die Sanierung
"Es war schon immer mein Traum gewesen, die alte Scheune auszubauen", erklärt Valentin Motschmann. Der Charme einer solchen Scheune wird schnell spürbar, wirft man einen Blick in das Innere. Bereits der Geruch des Holzes und des restlichen Strohs machen einen gemütlichen Eindruck.
Das harmonische Zusammenspiel alter und neuer Bauteile und die mit Sitzgelegenheiten eingerichteten beiden Stockwerke erwecken die Scheune zu neuem Leben. Zu schade wäre es gewesen, das Gebäude verkümmern zu lassen.
"Hätten wir sie nicht restauriert, wäre außerdem das Ensemble der drei Scheunen in Schönbrunn zerstört gewesen", erzählt Valentin Motschmann. Dass die Sanierung dann dringend notwendig war, zeigt sich zudem an der Rückwand der Scheune. "Diese Seite ist immer weiter eingesunken. Ohne Instandsetzung wäre die Scheune völlig eingefallen", berichtet Valentin Motschmann.
Der lange Weg des Renovierens
Bevor er mit der Sanierung der Scheune beginnen konnte, musste jedoch alles ausgelagert und ein entsprechender Bauplan für die neuen Wände bei der Stadtverwaltung eingereicht werden, fährt er fort.
Unterstützung für die Sanierung bekam Valentin Motschmann unter anderem von seiner Familie und seinen Freunden sowie von dem selbstständigen Zimmergesellen Johannes Hügerich und dem Architekten Johannes Höh.
Besonders wichtig war Valentin Motschmann, bei der Restaurierung so weit wie möglich auf ökologische Materialien zurückzugreifen. Auch wenn die Sanierung dadurch etwas teurer wurde, ging es ihm als bekennendem Grünen insbesondere um eine umweltfreundliche Instandsetzung. Dazu benutzte er beispielsweise Kaltputz und sonnengetrocknete Lehmsteine oder Farbe aus Leinöl.
Die Instandsetzung ist jedoch noch nicht ganz fertig. Vieles muss noch verputzt werden, um der Scheune den letzten Schliff zu geben.
Das Theater um die Scheune
Das Alter der Scheune bleibt jedoch ein Rätsel.
"Keiner kann mir sagen, wann die Scheune eigentlich gebaut wurde. Es wird aber vermutet, dass sie mindestens 150 Jahre alt ist, einzelne Teile davon können jedoch sogar bis zu 300 Jahre alt sein", erzählt Valentin Motschmann. Denn alte Gebäude wurden früher nicht vollständig aus neuen Materialien errichtet, sondern häufig aus alten, noch erhaltenen Bauteilen zusammengesetzt.
Diente die Scheune früher lediglich als Lagerplatz für Heu und Stroh, so wird sie heute zusätzlich als historische Kulisse für das moderne Krippenspiel "Der hinkende Hauptmann" genutzt, das am 20. Dezember von den Einwohnern Schönbrunns aufgeführt wird.