Mit einem kleinen Festabend in End wurde an die Wiedergründung des Verkehrs- und Gartenbauvereins Schwabthal vor 50 Jahren erinnert. Die Mitglieder haben in diesem halben Jahrhundert in ihren Dörfern viel bewegt.
Viel war es ja gerade nicht, was an alten Unterlagen noch verfügbar war - und dann war es auch noch eine Notiz, die ein leichtes Schmunzeln hervorrief: "Am 17. September 1905 gründete ich den Obstbauverein für die Pfarrei Frauendorf und leitete im Oktober den erstmaligen gemeinsamen Verkauf der Nüsse der Vereinsmitglieder (Zentner 24 Mark). Darob arg böses Blut bei den Nußhändlern Staffelsteins." Das schrieb Pfarrer Schier laut einem Auszug aus der Frauendorfer Pfarrchronik an Andreas Landvogt.
Landvogt war von 1985 bis 1992 Vorsitzender eines Vereins, der eine besondere Geschichte hinter sich hat. Gegründet wurde der Verein zwar vor mehr als 100 Jahren, er bestand aber nicht all die Jahre hindurch.
Erst 1962 wurde der Verein wiedergegründet; er trug dann zuerst den Namen "Blumen- und Gartenfreunde Frauendorf". Fünf Jahre später, 1967, wurde der Name in "Verkehrs- und Verschönerungsverein Schwabthal-Frauendorf" umgeändert, wieder fünf Jahre später in "Verkehrsverein Schwabthal". Doch auch das sollte nicht der endgültige Name sein; 1992 erlangte der Verein die beantragte Gemeinnützigkeit, die Vorstandsmitglieder einigten sich auf die bis heute geltende Bezeichnung "Verkehrs- und Gartenbauverein Schwabthal".
Rückblick auf das Geleistete Am Donnerstagabend wurde ein kleines Jubiläumsfest gefeiert; dabei wurden langjährige Mitglieder ausgezeichnet. Schriftführer Hans Hetzel leitete die Jahreshauptversammlung in Vertretung des Vorsitzenden Josef Hetzel und des erkrankten Stellvertreters Josef Weiß. Im Landgasthof "Schwarzer Adler" in End gedachten die Ehrengäste und Vereinsmitglieder zuerst aller Verstorbenen, besonders der vor einer Woche verstorbenen Marina Hetzel. Planmäßig folgte dann ein kleiner Rückblick auf die vielen Aktivitäten des mittlerweile 98 Personen zählenden Vereins.
Zuerst rief Hans Hetzel den September 2011 in Erinnerung: Damals war, hoch droben auf dem Weinhügel in End, ein Kreuz aufgestellt worden als Andenken an die lange Geschichte des Vereins. Viele Dorfbewohner aus Schwabthal, End und Kaider waren bei dem Spektakel dabei. Die Frauendorfer Kirchenmusiker spielten auf und der Staffelsteiner Stadtpfarrer Georg Birkel nahm die feierliche Segnung vor. Bei Sonnenaufgang strahlen die Edelstahl-Streifen des meisterhaft gefertigten meterhohen Kreuzes seither weithin sichtbar in den Lautergrund hinein.
18 Gründungsmitglieder waren 1962 zur Stelle und hauchten dem damals fast in Vergessenheit geratenen Verein neues Leben ein. Von diesen Mitgliedern der ersten Stunde leben heute noch 13 Männer und Frauen aus Kaider, End, Schwabthal und Frauendorf. Sie wurden nun, bei der Jubiläumsversammlung, jeweils mit der goldenen Ehrennadel mit Kranz, einer Urkunde und einem kleinen Präsent geehrt.
Auf 50 Jahre treue Mitgliedschaft zurückblicken können Pankraz Dinkel, Hans Fischer, Luise Wagner und Günter Schneider aus Kaider. Aus End sind die beiden Geehrten Hans Horn und Andreas Schorn. In Schwabthal wohnen Anton Hügerich, Pankraz Dumsky, Margarethe Dusold und Barbara Schnappauf. Ebenfalls 50 Jahre dabei sind die beiden Frauendorfer Jakob Senger und Hans Gründel sowie Lorenz Senger aus Krögelhof .
"50 Jahre - das ist ein Leben lang dem Verein die Treue halten", dankte Bad Staffelsteins Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) den Gründungsmitgliedern. Gemeinsam mit Ortssprecher Andreas Pfarrdrescher und Hans Hetzel nahm er unter dem Beifall der Anwesenden die Ehrungen vor.
Und es stimmt, in diesem halben Jahrhundert waren die "Gartler" sehr fleißig: sie kümmerten sich um den Blumen-, Häuser- und Bachschmuck, renovierten Spielplätze, stellten Bänke und Schilder auf. Sie pflanzten Bäume, schnitten Weiden und schmückten zuverlässig die beiden Dorfbrunnen in End und Schwabthal. Zu den ehrenamtlichen Aufgaben gehören auch das Christbaumaufstellen, einst das Ausrichten des Backofenfestes, jetzt die alljährliche stimmungsvolle Waldweihnacht.
"Zum Verein gehörte, was auch zur Pfarrei gehörte, nämlich Schwabthal, Frauendorf, End, Kaider und Krögelhof", freute sich Versammlungsleiter Hans Hetzel über die fleißigen Helfer.
Bei ihren Familienwanderungen besichtigten die Gartenfreunde nicht nur umliegenden Dörfer und ihre Brauereien, sie wanderten auch zu den Quellen in End und Schwabthal, spendeten für die Marienkapelle in Kaider und informierten sich bei Vorträgen und Kursen über Neuigkeiten. "Es gibt viele Heinzelmännchen, die ich einzeln gar nicht erwähnen kann", dankte der Ortssprecher Andi Pfarrdrescher den Mitgliedern.
In der Vorschau wurden folgende Termine genannt: 19. März Vortrag von Notar Richter über das Thema "Betreuungs- und Vorsorgevollmacht" in Schwabthal, "Zur Scheune", 19.30 Uhr; am 23. März Gartenpflegekurs Teil I in Stublang, Gasthof Dinkel, 9 Uhr; am 21. Juni Johannisfeuer am Sportplatz in Kaider, ab 18 Uhr.