Den Großen über die Schulter geguckt

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Bei einem Besuch bei K + W Polstermöbel in Lichtenfels lernten die Kinder die gesamte Fertigung einschließlich der Entwicklung kennen. Foto: Gerda Völk
Bei einem Besuch bei K + W Polstermöbel in Lichtenfels lernten die Kinder die gesamte Fertigung einschließlich der Entwicklung kennen. Foto: Gerda Völk
Die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Staffelstein begeisterte mit einer Vorführung. Foto: Christian Krauß
Die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Staffelstein begeisterte mit einer Vorführung.  Foto: Christian Krauß
 
Viele Kinder ließen sich von Thorsten Grasser vom Obermain Bogensport erste Handgriffe im Bogenschießen zeigen. Foto: Gerda Völk
Viele Kinder ließen sich von Thorsten Grasser vom Obermain Bogensport erste Handgriffe im Bogenschießen zeigen. Foto: Gerda Völk
 
In der Projektwoche gab es keine verletzten Kinder. Den Verband brachten die Mitarbeiterinnen der Schönklink beim Abschlussfest auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder an. Foto: Gerda Völk
In der Projektwoche gab es keine verletzten Kinder. Den Verband brachten die Mitarbeiterinnen der Schönklink beim Abschlussfest auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder an. Foto: Gerda Völk
 

Die Kinder der Ivo-Hennemann-Grundschule bekamen außerhalb der Klassenzimmer einen Einblick in die Arbeitswelt verschiedener Branchen. Bei der Abschlussfeier gab's Bogenschießen und Ju Jutsu.

"Da hat es ,puff‘ gemacht. Dann hat es eine große Staubwolke gegeben." Hannes Faulstich erzählt das Erlebnis mit weitausholenden Armbewegungen und immer noch unter den Eindruck des Erlebten. Die Sprengung in den Steinwerken Kaider war für den Grundschüler der Ivo-Hennemann-Grundschule das wohl beeindruckteste Erlebnis einer ganz besonderen Projektwoche. An insgesamt drei Tagen lernten die Grundschüler außerhalb ihrer Schulhäuser die Arbeitswelt und verschiedene Berufsgruppen kennen.
Das Ende der Projektwoche wird gemeinsam mit allen Beteiligten im Unnersdorfer Schulhaus als kleines Fest gefeiert. Dazu sind nicht nur die Grundschüler, die Eltern, das Lehrerkollegium sondern auch die Vertreter der Firmen, Vereine und Institutionen gekommen. Das Fazit der Projektwoche fällt durchwegs positiv aus. Gudrun Mackert, stellvertretende Schulleiterin, richtete ihren Dank an alle, die zur Realisierung der Projektwoche beigetragen haben.
Es sei sicherlich nicht ganz einfach gewesen, den Ablauf eines Arbeitsalltags auf zehn, zwanzig oder mehr Schulkinder unterschiedlichen Alters abzustimmen. Die Projektwoche stand unter dem Motto "Für's Leben lernen, nicht für die Schule!". "Das war schon eine große Staubwolke. Da haben alle gestaunt", erinnert sich auch Brigitte Kellner von den Steinwerken Kaider. Im Verlauf von drei Führungen haben insgesamt 55 Grundschüler das Unternehmen kennengelernt. Glück hatte die zweite Gruppe, die in einigen Kilometern Entfernung und entsprechend ausgerüstet eine Sprengung miterlebte. Brigitte Kellner bedauert, dass nicht alle Kinder diese Möglichkeit bekamen. "Dadurch, dass wir nur zweimal in der Woche sprengen, hat nur die Montagsgruppe Glück gehabt."
Auch ohne Sprengung gab es viel zu sehen. Beispielsweise wie die großen Steine gebrochen werden und wie die Steine im Brecher zerkleinert werden. Begeistert seien die Kinder auch von den großen Radladern und Baggern gewesen. Im Verlauf eines Vormittags ist Brigitte Kellner auch das außergewöhnliche Interesse von zwei Buben aufgefallen, die unbedingt alles wissen wollten. "Denen habe ich gesagt, sie können schon Mal ihre Bewerbung dalassen", schmunzelt die Vertreterin der Steinwerke.
"Es ist toll, wie interessiert Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren an der Arbeitswelt sind", freut sich Christian Krauß. Der Elternbeirat hatte einen Besuch bei K + W Polstermöbel in Lichtenfels organisiert. Bei dem Polstermöbelhersteller lernten zwei Gruppen die gesamte Fertigung einschließlich der Entwicklung kennen. Außerdem durften die Kinder mit Klammern schießen, die Nähmaschine betätigen und Leder zuschneiden.
Auch Stadtbaumeister Andreas Ender ist von der Aktion begeistert. Im städtischen Bauhof haben die Grundschüler viel über die Arbeit eines Bauhofs erfahren. Beispielsweise, dass die Mitarbeiter für die Sicherheit der Spielplätze im Stadtgebiet zuständig sind. Auch hier war das Interesse an den großen Maschinen riesig. Am Schluss durfte sich jeder Schüler hinter dem Lenkrad eines großen Lkw setzen. "Das war für die Kinder das größte", sagt Ender. Gut ein Drittel der knapp 160 Schüler der Ivo-Hennemann-Grundschule hatte sich für einen Besuch der Steinwerke Kaider entschieden, aber auch die Feuerwehr, das THW, die Wasserwacht, die heimischen Museen und Handwerksberufe standen hoch in ihrer Gunst. Bei der Abschlussfeier hatten die Kinder die Möglichkeit zum Bogenschießen. Thorsten Grasser vom Obermain Bogensport hatte dazu die entsprechende Ausrüstung bereitgestellt. Die Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Staffelstein zeigte einen Ausschnitt ihrer Arbeit, auch die Schönklinik war mit einem Angebot vertreten.