Die "Barrelhouse Blues Band" aus dem Fichtelgebirge gastiert am 9.April in Unnersdorf.
Nicht nur der Kräuterschnaps, der im Fichtelgebirge gebrannt wird, hat eine belebende und wohltuende Wirkung, sondern auch das Blueselixier, das drei reifere Herren dort seit Jahren produzieren. Es klingt so schwarz, urig und authentisch, als wäre es in den schwarzen Musik-Destillerien der amerikanischen Südstaaten hergestellt worden. Es hat sich zu einem Exportartikel entwickelt, an dem sich inzwischen Blues-Gourmets aus ganz Deutschland laben. Am Samstag, 9. April, tischen Volker Otto (Schlagzeug und Gesang), Eckard Miksch (Bass und Gesang) und Thomas Franzke (Gitarre, Mundharmonika und Gesang) von der "Barrelhouse Blues Band" aus Thierstein ab 21 Uhr ihre erlesenen musikalischen Genüsse dem Publikum im "Gasthof zur Linde" in Unnersdorf auf.
Konzerte im Vorprogramm der Rockband "Toto" sowie mit Bluesbarden wie Phil Guy oder Erol Scott zählen zu den Höhepunkten ihrer Karriere.
Bei ihren Konzerten sehen die Musiker der "Barrelhouse Blues Band" mitunter aus, als kämen sie aus dem Süden der Vereinigten Staaten: blaue Latzhosen, robuste Baumwollhemden und ausgefranste Strohhüte. Aber auch ohne die Verkleidung haben sie den Blues im Blut. Daraus formen drei Akteure zur Freude der Fans auch selbstkomponierte Songs.
"Ain't No Good Times To Come" lautet eines der Stücke, das für Franzke, wie er bei einem Konzert einst verriet, wie die Faust aufs Auge zum Fichtelgebirge passe, in dem seit Jahren die Bevölkerung schrumpfe und die Industrie mit Problemen zu kämpfen habe. Mit ihrer Musik und ihrer unbändigen Spielfreude schenken die Künstler dem Publikum aber auch Hoffnung auf bessere Zeiten.
Seit dem legendären Leadbelly weiß der geneigte Bluesfan, dass in dieser Musikrichtung mitunter auch ein Fünkchen Optimismus mitschwingt.
So wollen sich auch die Herren aus dem Fichtelgebirge verstanden wissen, die sich auf gut fränkisch das Motto "Blues net verpassen" auf ihre Fahnen geschrieben haben. Das sollte man nicht als bloßen Marketinggag abtun, hat sich doch schon so manches Konzert des Trios in einen heißblütiger Tanzabend verwandelt, über den die heimische Presse Lobeshymnen ausschüttete.