Das Programm der 15 chinesischen Seminarteilnehmer und ihrer beiden Dolmetscher war straff organisiert und gut geplant: Nach einer Visite im Würzburger Juliusspital und im Universitätsklinikum am Mittwoch sowie im St.-Josef-Krankenhaus in Schweinfurt am Donnerstag früh, traf die Gruppe gestern Nachmittag im Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg ein.
Die Stations- und Pflegedienstleiter, die allesamt aus Peking stammen und in den dortigen Krankenhäusern arbeiten, waren im Rahmen ihres einwöchigen Deutschlandaufenthalts für zwei Stunden am Obermain zu Gast. Während die Seminarteilnehmer an den ersten beiden Tagen im Berufsförderungswerk in Veitshöchheim viel Theorie lernten, nahmen sie die Gelegenheit zu einer weiteren Klinikführung in Kutzenberg gern wahr.
"Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir ausländische Gäste haben", erklärte Dietmar Hagel vom Klinikum Obermain, denn "es findet ein Austausch auf internationaler Ebene statt".
In Kutzenberg informierten sich die Gäste unter anderem über die Bereiche OP, Intensivmedizin und Thoraxchirurgie. Vor allem die Arbeitsabläufe erschienen den Chinesen wichtig.
Dietmar Hagel freute sich über die ausländischen Gäste.
Dass der Besuch mehr sein könnte, als "nur" eine Besichtigung im Rahmen eines Seminars, konnte er nicht bestätigen. Eine Erweiterung des Bezirksklinikums um eine TCM-Abteilung ist also nicht aus diesem Besuch herauszulesen. Dabei wäre das durchaus eine Chance in der Gesundheitsregion am Obermain. "Keine Angst," beruhigte Seminarleiterin Kerstin Braungart, "die Seminarteilnehmer bleiben nicht hier. Am Freitagnachmittag geht der Flieger - in Richtung Paris: auch dort sehen sich die Chinesen mal um."