Die Optimierung der Wasserversorgung in Burgkunstadt wird in den kommenden Jahren 3,13 Millionen Euro kosten. Dies wurde bei der jüngsten Stadtratssitzung deutlich.
Da der Wasserhaushalt kostendeckend von den Verbrauchern finanziert werden muss, hatte der Stadtrat bereits in nichtöffentlichen Sitzungen beschlossen, 75 Prozent der Kosten als Verbesserungsbeitrag von den Grundstückseigentümern zu erheben und die restlichen 25 Prozent über den Wasserpreis zu finanzieren. Ein Kubikmeter Trinkwasser kostet derzeit 2,06 Euro und nach der Gebührenerhöhung 2,32 Euro.
Bei der Sitzung am Dienstag stand die Beschlussfassung über eine neue Beitragssatzung an. Alle drei Fraktionen hatten mit Erfolg Vertagung beantragt, damit die Bürger vor der Abstimmung im Stadtrat bei einer Informationsveranstaltung Einzelheiten erfahren können. Eine Infoveranstaltung in der vergangenen Woche hatte jedoch wegen Überfüllung des Saales abgesagt werden müssen. Bürgermeister Heinz Petterich (FW) gab bekannt, dass diese Versammlung am Dienstag, 26. März, ab 19.30 Uhr in der Stadthalle stattfinden soll.
Der Stadtrat werde dann am Dienstag, 9. April, über die Satzung abstimmen.
Petterich listete die wichtigsten Maßnahmen auf, zu denen das Auflassen des Tiefbrunnens III, die Umstellung der Aufbereitungsanlage "Am Hügel" auf ein geschlossenes System, die Leitungsanbindung Tiefbrunnen V zum Hochbehälter "Am Hügel", der Umbau der Pumpen- und Schaltanlage im Pumpwerk Meuselsberg und der Umbau des Hochbehälters Meuselsberg gehören. Ferner sind die Anbindung des Stadtteiles Neuses an die Hochzone Burgkunstadt, einschließlich des Auflassens des dortigen Hochbehälters, sowie ein Neubau und die Installation von größer dimensionierten Leitungen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit in etlichen Straßen im Stadtgebiet geplant.
"Die Kosten für die öffentliche Einrichtung Wasserversorgung haben die Nutzer der Anlage als Solidargemeinschaft zu tragen", unterstrich Petterich.
In einer Studie sei festgestellt worden, dass rund 2,44 Millionen Euro verbesserungsbeitragsfähig seien. Rund 686 000 Euro müssten über Gebühren refinanziert werden. Bei einer reinen Gebührenfinanzierung sei mit einer Gebührensteigerung um 52 Cent pro Kubikmeter Wasser zu rechnen. Diese Steigerung würde nicht nur alle Bürger die nächsten 30 Jahre belasten, sondern auch zu einem enormen Anstieg der Verschuldung der Stadt führen. Dieser Sachverhalt habe die Mehrheit der Stadtratsmitglieder dazu bewogen, sich für eine Mischfinanzierung, zu 75 Prozent über Verbesserungsbeiträge und zu 25 Prozent über Gebühren, zu entscheiden. Einzuheben sei damit ein Verbesserungsbeitrag von 0,29 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und von 1,06 Euro pro Quadratmeter Geschoßfläche.
Der Anstieg der Verbrauchsgebühren betrage bei diesem Modell 26 Cent pro Kubikmeter Wasser.
Petterich bat alle Bürger um eine sachliche Diskussion über dieses Thema. "Es geht schließlich um unser Trinkwasser, ein wichtiges Nahrungsmittel." Es sei für fast jeden selbstverständlich, dass qualitativ hochwertiges Trinkwasser in ausreichender Menge aus dem Wasserhahn fließt. Das man dies nicht zum Nulltarif bekommt, sei wohl klar.
Vehement wandte sich Petterich gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung. In einem privatisierten Wassermarkt würde Wasser zu einer reinen Handelsware. Dies wäre schon wegen der hohen Ansprüche an die Sicherheit und Qualität der Trinkwasserversorgung bedenklich.