Burgkunstadter Daheim-Pfleger Dieter Hasenkämper stellt unbequeme Fragen

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Landrat Christian Meißner (rechts) händigt an Dieter Hasenkämper aus Burgkunstadt die Pflegemedaille und die Urkunde des Landes Bayern aus. Foto: Gerda Völk
Landrat Christian Meißner (rechts) händigt an Dieter Hasenkämper aus Burgkunstadt die Pflegemedaille und die Urkunde des Landes Bayern aus. Foto: Gerda Völk
Bei der Aushändigung der Pflegemedaille durch Landrat Christian Meißner (rechts) an Dieter Hasenkämper (Mitte). Mit im Bild sind (v. li.) Benjamin Hasenkämper, Hildegard Schüpferling und Bürgermeisterin Christine Frieß.Foto: Gerda Völk
Bei der Aushändigung der Pflegemedaille durch Landrat Christian Meißner (rechts) an Dieter Hasenkämper (Mitte). Mit im Bild sind (v. li.) Benjamin Hasenkämper, Hildegard Schüpferling und Bürgermeisterin Christine Frieß.Foto: Gerda Völk
 

Landrat Christian Meißner überreichte Pflegemedaille und Dankurkunde an Dieter Hasenkämper aus Burgkunstadt.

"Die Pflege eines kranken oder behinderten Angehörigen ist eine oftmals schwierige Aufgabe, die aufopferungsvollen Dienst, viel Geduld und Verständnis voraussetzt. Sie verdient hohen Respekt und Anerkennung", betonte Landrat Christian Meißner bei der Aushändigung der Pflegemedaille und Dankurkunde an Dieter Hasenkämper aus Burgkunstadt.
Einen Monat vor ihrer Rente erlitt Annemarie Hasenkämper einen Schlaganfall mit Hirnblutung, seitdem liegt sie im Wachkoma. Seit September 2004 kümmert sich ihr Mann Dieter um sie. "Herr Hasenkämper nimmt das Schicksal in bewunderungswerter Weise bis heute an", sagte Meißner. Die Ehrung durch den Freistaat Bayern sei auch ein Symbol dafür, dass Staat und Gesellschaft es nicht als pure Selbstverständlichkeit nehmen, was von den Geehrten geleistet worden sei, sagte der Landrat zu Hasenkämper.
Die häusliche Pflege erlaube in vielen Fällen ein Verbleiben in der familiären Umgebung. Nicht die erste Pflege, die Dieter Hasenkämper mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit übernimmt. Bis zu ihrem Tod pflegte er seinen Mutter, die 93 Jahre alt wurde. Auch sein Sohn Thomas ist pflegebedürftig.
"Warum werden die Daheimpflegenden noch finanziell bestraft?", fragte Hasenkämper. Eine Frage, die der 76-Jährige eigentlich an die Politik stellen wollte. Er bekomme rund 50 Prozent weniger Pflegegeld als ein professioneller Pflegedienst kosten würde. Es sei nicht fair, dass die Kluft zwischen häuslicher und professioneller Pflege so groß ist, stellte auch Landrat Meißner fest.
Im Namen der Stadt Burgkunstadt gratulierte Bürgermeisterin Christine Frieß. Es sei für eine Stadt schön, dass sich Mitbürger für die Betreuung ihrer Angehörigen einsetzten. An der Feierstunde nahm auch Hildegard Schüpferling teil, die als Ehrungsanregerin die entsprechenden Anträge gestellt hatte. Es war die zweite Verleihung einer Pflegemedaille im Landkreis Lichtenfels.