Bürgermeister in Lichtenfels: Fester Blick für ein großes Ziel

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Das Publikum fest im Blick stürmt Andreas Hügerich bei seiner Bewerbungsrede die Herzen der Zuhörer. Fotos: Tim Birkner
Das Publikum fest im Blick stürmt Andreas Hügerich bei seiner Bewerbungsrede die Herzen der Zuhörer. Fotos: Tim Birkner
Unterstützung für Andreas Hügerich gab es auch von der ältesten Wahlberechtigten, Ruth Müller (93), ...
Unterstützung für Andreas Hügerich gab es auch von der ältesten Wahlberechtigten, Ruth Müller (93), ...
 
... und durch den Landrat des Coburger Landkreises, Michael Busch (SPD).
... und durch den Landrat des Coburger Landkreises, Michael Busch (SPD).
 

Breite Unterstützung in der oberfränkischen SPD, breite Unterstützung außerhalb der Partei: Andreas Hügerich strebt das Bürgermeisteramt in Lichtenfels an.

Alle waren da, nur er nicht. Andreas Hügerich fehlte. Die ganze Familie saß zusammen in Mistelfeld, sogar die Oma war mit dem Fahrrad aus der Kreisstadt hinausgeradelt gekommen.

Als sein Vater diese Anekdote am Freitagabend im Lichtenfelser Stadtschloss bei der Nominierung seines Sohnes als SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt erzählt, ahnt der 29-jährige Kreisvorsitzende schon, wie es ausgeht. Nein, er sitzt in der ersten Reihe und weiß es. Zu oft ist diese Geschichte schon erzählt worden - noch nie aber so öffentlich. Freunde, Nachbarn, Sportler, Familie: Der Moderator des Abends, Jonas Merzbacher, hat sie auf die Bühne geholt, während die Stimmzettel bei der Nominierungskonferenz gezählt wurden.
Da darf die Nachbarin Rita Ramming, die selbst vier Kinder hat, vom Andreas erzählen, der mit einer Ausdauer Dämme in der Leuchse gebaut hat, dass es eine wahre Freude war: "Bevor man seine Stiefel nicht ausleeren konnte, weil sie bis zum Rand voller Wasser waren, hat er nicht aufgehört."

Mut, Wille und Ausdauer, das zog sich durch die Geschichten, die der Marathonläufer aus seiner Kindheit hinterlassen hat. Sie begleiten ihn auch als Kreisvorsitzenden der SPD und als Kreisrat. Bei seiner Nominierung zeigen das auch die politischen Gäste, die nicht nur geladen, sondern auch gekommen waren. Andreas Starke, Oberbürgermeister in Bamberg, sagt: "Er ist veranlagt, auf die Leute zuzugehen. Er hat Begeisterungsfähigkeit. Von mir bekommt er alle Unterstützung - aber eigentlich kann er das alles selbst." Die rote Achse der Bürgermeister von München über Nürnberg, Bamberg nach Coburg solle nun noch eine Stütze in Lichtenfels bekommen. Aus Coburg kam Landrat Michael Busch, die beiden Landtagsabgeordneten Christa Steiger und Susann Biedefeld und auch die Bundestagsabgeordnete Annette Kramme waren da, um Hügerich zu unterstützen. Roland Lowig, Stadtrat der Wählervereinigung Leuchsental-Jura, sagte: "Andreas Hügerich ist in der Lage, wieder Leben und Kraft in die Stadt zu bringen. Und: Er wäre der erste Bürgermeister, der aus einem Stadtteil kommt."
Günter Reinlein, stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender in Lichtenfels, sagte: "Das Parteibuch spielt keine Rolle. Andreas verspricht den Schwung, den Lichtenfels dringend braucht."

Auch Unterstützung von außerhalb

Beeindruckend war die Unterstützung, die er von außerhalb der Partei an diesem Abend hatte: Von knapp 200 Zuhörern waren 41 Wahlberechtigte der SPD-Ortsvereine aus Lichtenfels, Schney und Buch. Dann waren die Parteifreunde aus ganz Oberfranken präsent, und vor allem: Sportler, Freunde, Unterstützer auch ohne Parteibuch. Sie hörten zu und warteten auf die Feier. Mit Standing Ovations ließen sie den neuen Kandidaten hochleben. Und Andreas Hügerich, den ganzen Abend für seine Redegabe gerühmt, war erst einmal sprachlos. Da konnte Moderator Merzbacher, der selbst mit 24 Jahren Bürgermeister in Gundelsheim geworden war, einspringen. Es gab Blumen und Geschenke, manch einem war die Schlange zum Gratulieren auch zu lang: "Wir gratulieren ihm einfach auf Facebook."

Doch was war eigentlich damals mit Omas Rad passiert? Vater Hügerich erinnert sich: Sein Junge hatte Regenwürmer an Omas Fahrradlenker gebunden.