Obwohl sich der Gemeinderat bereits für eine Sanierung ausgesprochen hat, wollen angeblich Bürger mit einem Begehren einen Schul-Neubau durchsetzen.
Bereits dreimal hatte sich der Gemeinderat für die Sanierung der Altenkunstadter Grundschule ausgesprochen - zuletzt in einer Sondersitzung am 27. September dieses Jahres mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit.
Doch die Befürworter eines Grundschulneubaus auf dem Gelände des Schul- und Sportzentrums lassen anscheinend nicht locker. "Gerüchten zufolge soll ein Bürgerbegehren für den Neubau einer Grundschule auf den Weg gebracht werden", informierte Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend im katholischen Pfarrjugendheim die Öffentlichkeit.
Es sollen bereits Unterschriften gesammelt worden sein, erklärte er im Gespräch mit dieser Zeitung. Wer hinter der Aktion steht, vermochte keiner der rund 40 Anwesenden zu sagen. Andererseits wagte sich auch niemand aus der Deckung. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) forderte die möglichen Initiatoren eines Bürgerbegehrens auf, sich zu outen. Ein solches Vorhaben sei durchaus legitim, aber so der Gemeinderat sichtlich erregt: "Die Leute, die dahinter stehen, sollten sich auch bewusst sein, welches Signal sie nach außen senden."
"Katastrophe"
Für Ehrenbürger Otto Schuhmann (SPD) ist es ein verheerendes Signal. "Es wäre eine Katastrophe, die Sanierung der Grundschule auf den St.-Nimmerleins-Tag zu verschieben", schimpfte der ehemalige Gemeinderat. Nach rund 20 Jahren Diskussion und drei eindeutigen Beschlüssen, sei es endlich an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Andernfalls stelle man einen Diskussionsweltrekord auf. An die unterlegene Seite im Gemeinderat appellierte er, die Niederlage zu akzeptieren und das Beste aus dem Beschluss herauszuholen anstatt ihn in Frage zu stellen.
Seine Ausführungen glichen einem flammenden Appell für die Sanierung der Grundschule. Die Räume in den Plänen für einen Neubau glichen "eher Waben als Klassenzimmern" und seien verglichen mit den Räumen in der bestehenden Grundschule viel zu klein. Zudem sehe das Sanierungskonzept den Einbau von Zwischenräumen vor, die für einen modernen pädagogischen Unterricht sinnvoll seien.
Sanierung sei wirtschaftlicher
Ob die Regierung von Oberfranken auch einen Neubau bezuschussen würde, zweifelte Hümmer an: "Sie hat immer betont, dass die Sanierung wirtschaftlich sei." Die rund eine Million Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) würden wegfallen und die Planungskosten in Höhe von 500 000 Euro hätte man in den Sand gesetzt. Mit dem Einbau einer neuen Heizung in die Grundschule könne man in den Sommerferien 2019 beginnen, so Hümmer. Im Winter nächsten Jahres würde sie dann bereits laufen. Bis Ende 2020 soll die Sanierung nach Auskunft des Redners abgeschlossen und Mitte 2021 dann komplett abgerechnet sein.
Ein Bürgerbegehren würde nach Ansicht des Christsozialen ausgehen wie das Hornberger Schießen: "70 Prozent der Bürger würden sich für eine Sanierung aussprechen." Woher nimmt der Bürgermeister seine Zuversicht? Aus seinen täglichen Geburtstagsbesuchen. "Dabei bekomme ich immer wieder zu hören, dass ein Neubau der falsche Weg wäre."