Bernd Meier, Geschäftsführer von Hosen-Meier in Mistelfeld, hat schlimme Tage hinter sich. In seinem Unternehmen hat es am Wochenende gebrannt. Der Schaden liegt geschätzt bei rund 400 000 Euro. Dennoch ist Bernd Meier optimistisch.
"Wahnsinn", sagt Bernd Meier, Geschäftsführer von Hosen-Meier in Mistelfeld mehrmals, als er sein ausgebranntes Stofflager betrachtet. Stoffballen im Wert von 250 000 Euro lagen hier. Das, was noch davon übrig geblieben ist - wertlos. Was sich das Feuer nicht geholt hat, haben Rauch und Löschwasser zerstört. Inzwischen hat er sich etwas beruhigt. Ganz anders fühlte er sich aber, als er das Feuer in der Nacht auf Samstag, gegen zwei Uhr, bemerkte: "Aufgewacht sind wir durch ein eigenartiges Knistern und Prasseln. Als ich dann aus dem Fenster gesehen habe, sah ich nur Feuer", erzählt Meier. "Das Bild vergisst man nicht, wenn man sieht, wie sein Lebenswerk in Flammen steht."
Was der Grund für das Feuer war, kann Bernd Meier nicht sagen. Auch die Kripo Coburg hat bislang keine Erkenntnisse. Noch am Montag hat sie die Nachbarn des Textilunternehmens befragt. Fest steht bislang lediglich, dass der Ursprung der Flammen wahrscheinlich ein Anbau am Firmengebäude war. Dort waren zwei Aufsitztraktoren, eine Kreissäge, verschiedene Werkzeuge, eine hydraulische Papierpresse und ein Radlader, den Meier für die Waldarbeit einsetzte. Um den tue es ihm besonders leid, sagt Bernd Meier, weil die Maschine noch relativ neu gewesen ist. Von dem Anbau fraß sich das Feuer weiter ins Innere des Unternehmens, direkt ins Lager, wo rund 1000 Stoffballen zu Hosen für die Frühjahrskollektion hätten verarbeitet werden sollen. Vor allem der Zeitpunkt des Brandes, ist für Hosen-Meier unglücklich, denn so voll sei das Lager über das Jahr betrachtet normalerweise nie.
Im Lager brachte die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle. Unversehrt blieb in dem Lager aber lediglich ein elektrischer Gabelstapler. "Der sieht noch ganz vernünftig aus", sagt Meier, dreht den Zündschlüssel um, und freut sich über die aufflackernden Lichter im Cockpit des Geräts.
Dennoch ist Bernd Meier optimistisch: "Gott sei Dank ist es nur ein Teilschaden. Dadurch, dass das Hauptgebäude und das Büro nicht betroffen sind, geht der Betrieb ab heute schon wieder weiter." Hätte auch das Büro gebrannt, sagt Meier, wären die Schnittmuster wahrscheinlich verloren gewesen. Das hätte das Textilunternehmen wesentlich härter getroffen. Auch der Fabrikverkauf sei durch den Brand nicht eingeschränkt.
In Mistelfeld beschäftigt Hosen-Meier rund 20 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Produktion. Die laufe noch bis Ende der Woche weiter wie gewohnt. "Erst dann könnte es knapp werden", sagt Bernd Meier. Dann nämlich wenn keine Stoffe mehr da sind. Das Gros der Tagesproduktion von 800 bis 1000 Hosen werde ohnehin von Lohnunternehmern hergestellt. Die treffe der Brand, sagt Bernd Meier.
Generell aber ist der Unternehmer zuversichtlich: "Es wird weitergehen. Wir tun alles, dass die Sache ganz schnell über die Bühne geht." Er hofft, dass die Versicherung den Gesamtschaden von 400 000 Euro binnen drei Wochen reguliert. Wenn das funktioniert, sehe er keine Probleme, auch wenn die Lieferzeit für neue Stoffe bis zu sechs Wochen betragen könne. "Wir dürften keine Probleme haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir 95 Prozent unserer Aufträge im Terminrahmen ausliefern können", sagt Bernd Meier.